Hebammenkunst als Weltkulturerbe?
Der Deutsche Hebammenverband e. V. (DHV) hat gemeinsam mit dem Bund freiberuflicher Hebammen Deutschlands e. V. (BfHD) und der Initiative Hebammen für Deutschland Ende Oktober bei der Deutschen UNESCO Kommission die Aufnahme des Hebammenwesens in das Weltkulturerbe beantragt. Die Hebammenkunst gilt als eine der ältesten Berufstechniken der Menschheit. Laut deutschem Gesetz muss bei jeder Geburt eine Hebamme anwesend sein. Sie ermöglicht, dass die WHO-Empfehlungen für eine normale Geburt, das heißt eine Geburt ohne unnötige medizinische Eingriffe, weitestgehend umgesetzt werden.
Die Aufnahme der Hebammenkunst in die Liste des immateriellen Weltkulturerbes würde ihrer Bedeutung für die Menschheitsgeschichte gerecht werden. Überall auf der Welt begleiten Frauen seit Menschengedenken andere Frauen vor, während und nach der Geburt ihres Kindes. Getragen von menschlichem Wissen und Können wird diese Tätigkeit von Generation zu Generation weitervermittelt, stetig neu geschaffen und verändert. Dieses Kulturgut verdient Schutz.
(DHV, 28.10.2015)