German Board and College of Obstetrics and Gynecology

STIKO empfiehlt Impfung gegen Humane Papillomaviren - auch bei Jungen

  • Auch Jungen ab neun Jahren sollen sich laut aktueller Empfehlung der STIKO gegen Humane Papillomaviren impfen lassen.

  • Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG) und der Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF) rufen dringend zur Teilnahme an der Impfung gegen Humane Papillomaviren auf.

    Zwölf Jahre nach Einführung der Impfung gegen Humane Papillomaviren (HPV) als Standardimpfung aller Mädchen ab neun Jahren hat die Ständige Impfkommission (STIKO) 2018 die HPV-Impfung auch für Jungen im gleichen Altersbereich in den aktuellen Impfkalender aufgenommen.

    Jungen und Mädchen, die nicht schon früh geimpft wurden, sollen die Impfung bis zum 18. Geburtstag nachholen. Damit sei jetzt der Weg frei zur Verhinderung von Erkrankungen, die durch Humane Papillomaviren ausgelöst werden, sind die DGGG und der BVF, die im German Board and College of Obstetrics and Gynecology (GBCOG) vereint sind, überzeugt. Da sich mehr als 80 % aller Menschen im Laufe des Lebens mit HPV infizieren und diese Infektionen symptomlos verlaufen, könne sich das Virus in der Bevölkerung gut verbreiten.

    Das Mitimpfen der Jungen werde zu einer Verringerung der Virusübertragung und zur deutlichen Reduktion der Krankheitslast von HPV-assoziierten Tumoren bei beiden Geschlechtern führen, heißt es aus dem GBCOG. Nach mehr als zwölfjähriger Impfstoff-Anwendung könnten verlässliche Angaben zu Nebenwirkungen, Wirksamkeit und Sicherheit der HPV-Impfstoffe gemacht werden: So würde die Effektivität der HPV-Impfung bei Mädchen und Frauen anhand vieler Studien inzwischen bewiesen. In Ländern mit hoher Impfbeteiligung könne bereits wenige Jahre nach Einführung der Impfung ein Rückgang der Erkrankungszahlen an Genitalwarzen, eine Abnahme der Krebsvorstufen am Gebärmutterhals und sogar eine Verringerung der Krebsdiagnosen festgestellt werden.

    Seit Einführung der HPV-Impfung seien nach Auswertung aller Melderegister keine schweren bleibenden Schäden aufgetreten. Nebenwirkungen der Impfung seien ebenso selten wie bei den anderen Standardimpfungen im Impfkalender. Zugelassen sind die HPV-Impfstoffe ab einem Alter von neun Jahren, eine Altersbegrenzung nach oben gibt es nicht.

    Auch nach dem 18. Geburtstag bis ins höhere Alter sei die Impfung hoch wirksam, und es gebe viele Gründe für die Durchführung der Impfung auch in diesem Altersbereich, die mit der Frauenärztin oder dem Frauenarzt besprochen werden sollten.

    Quelle: German Board and College of Obstetrics and Gynecology/GBCOG: Frauenärztinnen und -ärzte rufen dringend zur HPV-Impfung auf: Wirksamkeit und Sicherheit nach mehr als 12-jähriger Anwendung belegt. GBCOG 2019. https://idw-online.de/de/attachmentdata71163.pdf  DHZ

    Rubrik: Medizin & Wissenschaft

    Erscheinungsdatum: 07.03.2019