Mecklenburg-Vorpommern

In Neubrandenburg keine Versorgung extremer Frühgeborener mehr

Die Behandlung sehr kleiner Frühgeborener in Neubrandenburg wird 2023 eingestellt. Es geht um das sogenannte Perinatal-Level-1-Zentrum am Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum.
Das teilte das Sozialministerium in Schwerin am 2. November mit. Eine von Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) vorgeschlagene Ausnahmeregelung für ein Jahr (> www.dhz-online.de/news/detail/artikel/erhalt-der-fruehgeborenen-station-neubrandenburg-moeglich/) sei von den Landesverbänden der Krankenkassen und Ersatzkassen in Mecklenburg-Vorpommern abgelehnt worden. Laut Ministerium betreffe dies ausschließlich Neugeborene mit weniger als 1.250 Gramm Gewicht.

Zuvor hatte der Gemeinsame Bundesausschuss in Berlin 2020 zur Sicherung der Qualität die Erhöhung der Mindestfälle an »Extrem-Frühchen« von 14 auf 20 pro Jahr in einer Klinik festgelegt.
In Neubrandenburg habe es zuletzt sieben solcher Fälle gegeben, hieß es. Drese bedauerte die Einschätzung der MV-Landesverbände, für 2023 keine Ausnahmeregelung mehr zuzulassen. Für die künftige Planung am Klinikstandort Neubrandenburg brauche es eine offene Aussprache mit allen Beteiligten.

Die Geburtenstation am Standort Neubrandenburg bleibe bestehen und die Behandlung von Frühchen mit mehr als 1.250 Gramm Gewicht gebe es weiterhin uneingeschränkt, erläuterte Drese. Auch in sehr seltenen Notfällen, in denen Frühgeborene mit geringerem Gewicht völlig unerwartet geholt werden müssten, werde das Klinikum die lebenswichtige Erstversorgung gewährleisten. Die reguläre Behandlung solcher Extrem-Frühgeborenen soll künftig in Berlin, Greifswald oder Rostock erfolgen.

Quelle: dpa, 2.11.2022 · DHZ

Rubrik: Regionales

Erscheinungsdatum: 08.11.2022