Nachruf

Jutta Koberg gestorben

Jutta Koberg ist am 30. August 2014 im Alter von 86 Jahren nach schwerer Krankheit ruhig eingeschlafen.

Von 1970 bis 1982 hat sie als alternierende Vorsitzende des Verbandes der Angestellten Hebammen (VDA) das Gesicht des Berufsstandes in der Öffentlichkeit geprägt. Während ihrer anschließenden elfjährigen Funktion als erste hauptamtliche Geschäftsführerin des Bundes Deutscher Hebammen (BDH) war sie immer wieder eine mutige Pionierin, die sich der Herausforderung, den Hebammenberuf zu erhalten und weiter zu entwickeln, gestellt hat. Dabei ist sie auch neue Wagnisse eingegangen und stellte gleichzeitig in diesen Jahren eine zentrale Kontinuität auf dem Wege zunehmender Professionalisierung des Hebammenberufs dar.

Nach der Wiedervereinigung hat sie maßgeblich zur Gründung eines gemeinsamen deutschen Hebammenverbandes beigetragen und auch den Aufbau der Landesverbände in den östlichen Bundesländern nach Kräften unterstützt. Dieser Einsatz war für sie – vor dem Hintergrund ihrer Geschichte der Vertreibung aus ihrem Geburtsland Böhmen – neben ihrer politischen Überzeugung auch ein persönliches Glück. Für ihre außerordentlichen Verdienste erhielt sie 1992 das Bundesverdienstkreuz.

In den Jahren nach ihrer Berufstätigkeit war sie in Karlsruhe weiterhin stark engagiert im Ehrenamt. Und sie hatte Zeit, sich ihrer tiefen Liebe zur Musik zu widmen.

Jutta Koberg gebührt Hochachtung und Respekt für ihr Engagement und ihre Leistungen. Hebammen haben ihr viel zu verdanken. Begleitet und in ihrem festen Glauben ist sie nun gegangen.

Barbara Staschek, Hebamme und Wegbegleiterin, Bad Gandersheim

Rubrik: Regionales

Erscheinungsdatum: 08.11.2014