Welt-Mädchenbericht 2019

Kinofilme vermitteln stereotype Rollenbilder

  • Stereotype Rollenbilder werden in Kinofilmen laut Welt-Mädchenbericht 2019 noch immer reproduziert.

  • Laut einer Untersuchung vermitteln viele Kinofilme nach wie vor ein stereotypes Rollenbild von Männern und Frauen. So das Ergebnis des neuen Welt-Mädchenberichts „Schreib ihre Geschichte neu! Wie Filme und Stereotype in den Medien das Leben und die Ambitionen von Mädchen und jungen Frauen beeinflussen“ der Kinderhilfsorganisation Plan International. Danach würden viele Filme die Botschaft vermitteln, dass Männer in Führungspositionen gehören und Frauen – selbst wenn sie als starke Persönlichkeiten gezeigt werden – meist Sexobjekte seien, teilte das Kinderhilfswerk am 4.10.2019 mit.

    Zusammen mit dem Geena Davis Institut habe die Studie die 56 umsatzstärksten Filme aus dem Jahr 2018 in 20 Ländern auf Genderstereotype untersucht. Bedenklich sei, dass keine einzige Frau bei den „Top-Filmen“ Regie geführt habe und nur bei jedem zehnten Film eine Frau am Drehbuch beteiligt gewesen sei. Männer redeten doppelt so viel und hätten auch doppelt so viele Rollen in den Filmen. Zahlenmäßig hätten Frauen die Männer nur in einem Punkt übertrumpft: Sie seien viermal so oft nackt und doppelt so häufig halbnackt zu sehen.

    „Der neue Bericht zeigt, wie erschreckend unterrepräsentiert Mädchen und Frauen in Filmen sind und wie selten sie an Drehbuch, Produktion und Regie beteiligt sind“, sagte Plan-Chefin Maike Röttger. Das habe Auswirkungen auf das Verständnis von Gleichberechtigung bei Mädchen und jungen Frauen auf der ganzen Welt, die diese Filme schauen und darin kaum positive Vorbilder für sich finden.

    Quelle: dpa, 4.10.2019 DHZ

    Rubrik: Politik & Gesellschaft

    Erscheinungsdatum: 04.10.2019