Endometriose-Tag

Mehr Bewusstsein, aber noch viel zu tun

  • Die durchschnittliche Diagnosezeit einer Endometriose von sieben bis zehn Jahren ist nach wie vor viel zu lang, und viele Betroffene fühlen sich von ihrem Umfeld und der Medizin nicht ernst genommen.

  • Am 29. September ist Endometriose-Tag – ein Tag, der auf eine chronische Erkrankung aufmerksam macht, die etwa jede zehnte menstruierende Person betrifft, aber dennoch oft übersehen wird. Bei Endometriose siedeln sich Zellen, ähnlich denen der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), an Organe wie zum Beispiel an Eierstöcke, Darm, Blase oder Bauchfell. Diese Endometrioseherde verursachen chronische Entzündungen, starke, chronische Unterleibsschmerzen, Blutungen und Verwachsungen in der Bauchhöhle. Da diese Schmerzen vor allem zur Zeit der Menstruation auftreten, werden sie zu oft für Menstruationsschmerzen gehalten.

    Die Lebensqualität der Betroffenen kann erheblich beeinträchtigt sein, neben der gesundheitlichen Situation, sind Ausbildung und Beruf, Partnerschaft und Sexualität betroffen. Die meist jungen Betroffenen erhalten zu wenige Informationen und Unterstützung und werden allein gelassen, obwohl viele Möglichkeiten zur Verfügung stehen.

    In den letzten Jahren hat aber auch das Bewusstsein für Endometriose zugenommen. Immer mehr Menschen teilen ihre Geschichten, und die Forschung erhält zunehmend Aufmerksamkeit und Finanzierung. Es gibt erste Fortschritte in der Diagnostik, etwa durch nicht-invasive Verfahren, sowie in der Entwicklung neuer Behandlungsmethoden, die nicht nur die Symptome, sondern auch die Ursachen der Erkrankung ansprechen.

    Doch trotz dieser positiven Entwicklungen gibt es noch viel zu tun. Die durchschnittliche Diagnosezeit von sieben bis zehn Jahren ist nach wie vor viel zu lang, und viele Betroffene fühlen sich von ihrem Umfeld und der Medizin nicht ernst genommen. Es fehlt weiterhin an umfassender Aufklärung, spezialisierter Versorgung und einer lückenlosen finanziellen Unterstützung für Betroffene.

    Der Endometriose-Tag erinnert daran, dass der Einsatz für eine bessere Versorgung, mehr Forschung und Aufmerksamkeit für Endometriose weitergeht. Das feministische Frauengesundheitszentrum (FFGZ) setzt sich dafür ein, dass alle von Endometriose Betroffenen Zugang zu Informationen, Ressourcen und Unterstützung bekommen, die sie benötigen. Gemeinsam könnten notwendige Veränderungen bewirkt und für eine gerechtere Gesundheitsversorgung gekämpft werden, heißt es vom FFGZ.

    Das FFGZ bietet zwei Veranstaltungen zum Thema. „Endometriose, Psyche und Alltag“ findet am 15. Oktober um 18 Uhr im FFGZ und am 5. Dezember online statt. Anmeldung unter: > https://www.ffgz.de/nc/terminkalender/news-detailansicht/endometriose-psyche-und-alltag

    Außerdem gibt es eine Onlineveranstaltung unter dem Titel „Endometriose – Von Diagnose bis Therapie ganzheitlich informiert“ am 21. November um 18 Uhr. Anmeldungen unter:  > https://www.ffgz.de/nc/terminkalender/news-detailansicht/onlineveranstaltung-endometriose-von-diagnose-bis-therapie-ganzheitlich-informiert

    Quelle FFGZ, 24.9.2024 ∙ DHZ

    Rubrik: Medizin & Wissenschaft

    Erscheinungsdatum: 24.09.2024