Mehr Frauen in Aufsichtsräten und Vorständen
Der Frauenanteil in den Chefetagen deutscher Börsenunternehmen ist laut einer aktuellen Untersuchung so hoch wie nie zuvor. Im Mai 2024 waren in den Aufsichtsräten der 180 untersuchten Konzerne 37,3 % der Stellen mit Frauen besetzt. Dies geht aus dem Women-on-Board-Index der Organisation »Frauen in die Aufsichtsräte« (Fidar) hervor. Die Untersuchung zeigte, dass die Frauenquote in den Aufsichtsräten im Jahr 2023 noch bei 35,3 % lag. In den Vorständen stieg der Frauenanteil auf 19,3 %, ein Anstieg um einen Prozentpunkt im Vergleich zum Vorjahr.
Fidar wies darauf hin, dass die Studie den Stand im Mai 2024 abbildet. Im Juni und Juli kamen sechs weitere weibliche Führungskräfte in den Vorständen hinzu. Trotz dieser Fortschritte sei Parität in den Chefetagen noch nicht erreicht.
Seit 2016 gilt eine verbindliche Frauenquote von 30 % in Aufsichtsräten bei 104 der 180 untersuchten Unternehmen. Seit Sommer 2022 müssen Firmen mit mehr als drei Vorstandsmitgliedern mindestens eine Frau und einen Mann im Vorstand haben. Dieses Mindestbeteiligungsgebot gilt für börsennotierte und paritätisch mitbestimmte Unternehmen mit über 2.000 Beschäftigten.
Laut Fidar hatten 65 der untersuchten Unternehmen keine Frau im Vorstand, eine Verbesserung gegenüber 71 im Vorjahr. Die Studie zeigt einen Anstieg des Frauenanteils in Vorständen um 4,6 % auf fast 20 % seit der Einführung der gesetzlichen Vorgaben im Jahr 2022. Bei den 76 Firmen, die nicht unter die 30-%-Quote für Aufsichtsräte fallen, stagniert der Anteil jedoch bei 14,9 %.
Fidar fordert eine Ausweitung der Quotenregelungen. »Wenn die Unternehmen nicht mehr Engagement zeigen, muss der Gesetzgeber handeln«, betonte Fidar-Präsidentin Anja Seng.
Quelle: dpa, 22.7.24 · DHZ