Brandenburg

Ministerium bereitet finanzielle Förderung von Hebammen vor

Hebammen leiden in Brandenburg unter Umsatzeinbußen in der Corona-Zeit. Mit finanziellen Hilfen will das Gesundheitsministerium nun Brandenburgs Hebammen unterstützen.

Dabei gehe es unter anderem um Gründungsförderung und Fortbildungsförderung. „Wir wollen damit die Arbeits- und die Ausbildungsbedingungen der Hebammen im Land verbessern“, sagte Ministeriumssprecher Gabriel Hesse. Außerdem sei ein Gutachten zur Versorgungssituation mit Hebammenhilfe im Land geplant.

Zum Internationalen Hebammentag hat Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) die Arbeit der Hebammen gewürdigt. Die Arbeitsbedingungen hätten sich durch die Corona-Krise erschwert, so Nonnemacher. „Wir sehen, dass besonders freiberuflich tätige Hebammen unter deutlichen Fallzahleinbußen leiden, da aufgrund der Angst vor einer möglichen Ansteckung Hebammenleistungen derzeit weniger nachgefragt werden“, so die Ministerin. Nach Angaben des Hebammenverbandes Brandenburg e.V. bewegten sich die Einkommensverluste bei mancher Hebamme derzeit zwischen 30 und 50 %.

Die Bemühungen um eine Aufnahme unter einen Schutzschirm für medizinische FreiberuflerInnen seien erfolglos geblieben, sagte die Vorsitzende des Hebammenverbandes Brandenburg e.V., Beatrice Manke. Laut der Hebamme gibt es bei den Soforthilfen für freiberufliche Hebammen zu hohe Hürden bei der Nachweispflicht, um Geld zu bekommen. Zwar gelten Hebammen in Brandenburg als systemrelevant und haben damit Anspruch auf eine Kita-Notbetreuung. „Das ist jedoch praktisch häufig einfach nicht umsetzbar“, schilderte Manke.

Viele Hebammen würden ihre Angebote wie Geburtsvorbereitungskurse nun verstärkt online anbieten. Problematisch sei laut Manke aber, dass es in einigen Gegenden Brandenburgs Funklöcher gebe. „Da haben einige dann gar keine Möglichkeit, Geld zu verdienen.“

Quelle: dpa, 5.5.2020 ∙ DHZ

Rubrik: Regionales

Erscheinungsdatum: 11.05.2020