Prophylaxe mit Fluconazol

Mortalität bei Frühgeborenen nicht gesunken

  • Die generelle Prophylaxe mit dem Antimykotikum Fluconazol bei Frühgeborenen ist gemäß einer aktuellen Studie nicht zielführend.

  • Die präventive Gabe des Antimykotikums Fluconazol scheint nach einer in JAMA veröffentlichten Studie nicht geeignet zu sein, Todesfälle durch invasive Candida-Infektionen bei Frühgeborenen unter 750 Gramm zu verhindern. Zwar konnte die Arbeitsgruppe um Daniel Benjamin von der Duke University eine Abnahme der Pilzinfektionen beobachten, doch die Mortalität in der Experimental- und Placebogruppe war identisch.

    Die Wissenschaftler randomisierten 361 Neugeborene unter 750 Gramm Geburtsgewicht von 32 amerikanischen Frühgeborenenstationen in eine Versuchs- und eine Placebogruppe. Die Versuchsgruppe erhielt zwei Mal wöchentlich eine Fluconazolprophylaxe mit sechs Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht über 42 Tage.

    Die Forscher konnten für die Entwicklung einer invasiven Candidainfektion zunächst eine signifikante Abnahme unter der Fluconazolprophylaxe feststellen (3 Prozent versus 9 Prozent, p= 0,02). Dennoch war die Sterblichkeit in beiden Behandlungsarmen identisch (14 Prozent) und auch beim primären Endpunkt zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen der Fluconazol- und der Placebogruppe (16 Prozent versus 21 Prozent, p= 0,24). Die Rate neurologischer Spätschäden wie Entwicklungsverzögerungen, Blindheit oder Gehörlosigkeit war in beiden Gruppen vergleichbar (31 Prozent versus 27 Prozent, p=0,6).

    Die Arbeitsgruppe sieht auf Grund dieser Ergebnisse momentan keine Hinweise, eine generelle Fluconazolprophylaxe zu empfehlen.

    Rubrik: Medizin & Wissenschaft

    Erscheinungsdatum: 06.06.2014

    Quelle

    (aerzteblatt.de, 7.5.2014/DHZ)