Poster auf dem ICM-Congress in Toronto

Neugeborenenikterus frühzeitig erkennen

In Großbritannien werden durchschnittlich 2.700 Neugeborene jährlich wegen eines Neugeborenenikterus in eine Kinderklinik aufgenommen. Das sind 0,4 % aller lebendgeborenen Kinder. 22,3 % dieser Neugeborenen werden von zu Hause in die Klinik eingewiesen. Allerdings kommen diese Kinder signifikant später in die Kinderklinik als jene, die aus der Geburtsklinik in die Neonatologie überwiesen werden (fünfter Tag vs. zweiter Tag post partum).

Die Ergebnisse zeigen, dass der Kernikterus zu Hause signifikant häufiger vorkommt als in der Klinik (0,28 % vs. 0,06 %). Die deutlichsten Risikofaktoren für einen Ikterus haben Neugeborene

  • männlichen Geschlechts
  • in der 37. Schwangerschaftswoche
  • mit niedrigem Geburtsgewicht
  • als Mehrlinge
  • asiatischer Herkunft.

Das Royal College of Midwives (RCM) überlegt nun, wie diesen schweren Verläufen vorgebeugt werden könnte: durch bessere Informationen über die Neugeborenengelbsucht, ein rechtzeitiges Screening der „Risikokinder“, mögliche Bilirubinbestimmungen außerhalb der Leitlinien, die Anwendung von Bilirubinimetern durch die Gemeindeschwestern oder Wochenbetthebammen für eine frühzeitige Erkennung und Leitlinien zur Vermeidung von Verspätungen im Einweisungsprozess.

(Fyle J: Reducing the admission of term babies with jaundice to neonatal units. RCM Posterpräsentation - ICM congress Toronto 2017. http://www.rcm.org.uk/Jaundice-ICM2017 / DHZ)

Rubrik: 1. Lebensjahr

Erscheinungsdatum: 25.08.2017