Untersuchung des Max Planck Instituts

Ohne Arbeit keine Kinder?

  • Vor allem Männer und gut ausgebildete Frauen lassen sich, wenn sie arbeitslos sind, mit der Gründung einer Familie Zeit

  • Frühere Studien konnten nur wenige oder gar keine Belege dafür finden, dass Arbeitslosigkeit die Familienplanung beeinflusst. Eine Untersuchung des deutsch-schwedischen Forscherduos für demografische Entwicklung Prof. Dr. Michaela Kreyenfeld und Prof. Dr. Gunnar Andersson hat jetzt jedoch gezeigt, dass die Entscheidung für oder gegen Kinder bei Arbeitslosen stark vom Geschlecht, Alter und Bildungsstand der untersuchten Personen abhängt. „Auffallend war, dass sich vor allem in Deutschland Mütter nach der Geburt ihres ersten Kindes vielfach aus dem Arbeitsleben zurückziehen“, so Kreyenfeld. Nicht die arbeitslosen Frauen hätten am häufigsten ein zweites oder drittes Kind zur Welt gebracht, sondern diejenigen, die dem Arbeitsmarkt gar nicht zur Verfügung stünden.

    Ein ganz anderes Bild zeigt sich in Dänemark: Im Gegensatz zu Deutschland ist in Dänemark Arbeitslosigkeit ein Faktor, der eher dazu führt, dass eine Frau sich gegen das Kinderkriegen entscheidet. Gleichzeitig ist dort die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau ein Kind bekommt dann besonders groß, wenn sie ein hohes Einkommen hat - und das unabhängig vom Alter.

    (Kreyenfeld, M., Andersson, G.: Socioeconomic differences in the unemployment and fertility nexus: evidence from Denmark and Germany. Advances in Life Course Research, 2014. DOI: http://dx.doi.org/ 10.1016/j.alcr.2014.01.007; http://www.demografische-forschung.org/archiv/defo1403.pdf/ DHZ, 26.10.2014)

     

     

     

     

    Rubrik: Politik & Gesellschaft

    Erscheinungsdatum: 26.10.2014