Petra Gastmeier erhält Preis für Krankenhaushygiene
Prof. Dr. Petra Gastmeier, Direktorin des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin, wurde für ihre herausragenden Leistungen im Kampf gegen nosokomiale Infektionen mit dem „Preis für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention“ ausgezeichnet. Die Berliner Medizinerin ist die zweite Preisträgerin der 2013 geschaffenen und mit 50.000 Euro dotierten Auszeichnung, die alle zwei Jahre von der Berliner Robert-Koch-Stiftung vergeben wird.
„Durch die Etablierung des Krankenhaus-Infektions-Surveillance-Systems (KISS) in deutschen Krankenhäusern haben die Preisträgerin und ihr Team maßgeblich zur Verbesserung der Krankenhaushygiene in unserem Land beigetragen“, sagte Hubertus Erlen, Vorstandsvorsitzender der Robert-Koch-Stiftung anlässlich der feierlichen Preisübergabe im Festsaal des Berliner Rathauses.
KISS wurde 1996 in Deutschland ins Leben gerufen, um Infektionen und auch die Gegenmaßnahmen in den Kliniken zu überwachen. Dazu zählt etwa die Dokumentation von Wundinfektionen nach Operationen, von antibiotikaresistenten Krankheitskeimen oder über den Verbrauch von Händedesinfektionsmitteln. Petra Gastmeier hat die Etablierung des KISS,
die wissenschaftliche Auswertung der Daten und die konsequente Umsetzung in die medizinische Praxis zu ihrem Hauptanliegen gemacht. „In den letzten Jahren konnten wir immer wieder zeigen, dass Krankenhäuser, die über einen längeren Zeitraum bei KISS mitmachen, ihre nosokomialen Infektionsraten im Durchschnitt um 25 bis 40 Prozent reduzieren können“, freut sich Prof. Petra Gastmeier. Zudem wurden von der Medizinerin und ihrem Team zusätzliche Surveillance-Module für das KISS-Projekt entwickelt, von denen HAND-KISS zur Händehygiene mit mehr als 1.000 teilnehmenden Krankenhäusern am häufigsten eingesetzt wird. Beginnend mit 20 teilnehmenden Krankenhäusern im Jahr 1996 liegt die aktuelle Teilnehmerzahl bei insgesamt über 1.400 Kliniken.
(Pressemitteilung der Charité, 8.9.2015/DHZ)