Internationaler Kindertag

Politiker:innen stellen Forderungen gegen Kinderarmut

  • Von Kinderarmut betroffen sind diejenigen, deren Eltern nur ein geringes Einkommen beziehen.

  • Politiker:innen verschiedener Parteien haben zum Internationalen Kindertag am 1. Juni auf die schwierige Lage von Mädchen und Jungen in der Corona-Krise aufmerksam gemacht. Nach Ansicht von Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) dürfen sie nicht länger zu den Verlierer:innen der Pandemie gehören.

    Die Linken forderten mehr Engagement im Kampf gegen Kinderarmut. »Für eines der reichsten Länder der Erde ist es beschämend, dass so viele Kinder von finanziellen Problemen betroffen sind«, sagte die Zwickauer Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann. Die Corona-Pandemie habe die Einkommenssituation für viele Familien deutlich verschlechtert. »Genau betrachtet geht es bei Kinderarmut um die Armut der Eltern. Wir brauchen Löhne, von denen Familien leben können. Prekäre Beschäftigung wie Leiharbeit, Teilzeit und Minijobs müssen zurückgedrängt, der Mindestlohn in einem ersten Schritt auf mindestens 12 Euro erhöht werden.«

    Wie Zimmermann forderte SPD-Politikerin Simone Lang eine Kindergrundsicherung. Der Bildungserfolg der Kinder und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben dürften nicht vom Einkommen der Eltern abhängig sein: »Nach meinen Vorstellungen ist Bildung kostenfrei – von der Kita bis zum Master oder Meister. Wir müssen deshalb die Elternbeiträge in den Blick nehmen und hier Schritt für Schritt vorangehen, um zu einer Entlastung der Familien zu kommen.«

    Die Forscher:innen des Dresdner Ifo-Institutes verwiesen Ende Mai auf Regelungen zu DDR-Zeiten. »Eine längere bezahlte Elternzeit in der DDR hat zu einer höheren Zufriedenheit der Kinder im Erwachsenenalter geführt«, teilte das Institut mit Verweis auf eine Studie zum sogenannten Babyjahr mit. Mit ihm wurde die bezahlte Elternzeit von fünf auf zwölf Monate verlängert. Ab 1976 durften Mütter mit mehr als einem Kind das bezahlte Babyjahr nehmen. Ab 1986 konnten dies dann auch Mütter mit ihrem erstgeborenen Kind tun.

    Quelle: dpa, 31.5.2021 DHZ

    Rubrik: Politik & Gesellschaft

    Erscheinungsdatum: 03.06.2021