Erdnüsse in der Schwangerschaft

Prävention gegen Allergien?

  • Der Verzehr von Erdnüssen in der Schwangerschaft scheint - entgegen früherer Meinungen - vor Allergien zu schützen.

  • Die Gefahr, dass der Verzehr von Erdnüssen in der Schwangerschaft dem Fötus schaden könnte, erscheint im Licht einer prospektiven Studie in JAMA Pediatrics unbegründet. Er könnte sogar eine Schutzwirkung erzielen. Hierfür spricht auch eine Auswertung der „Growing Up Today Study“, einem Ableger der Nurses’ Health Study II, die seit 1989 eine Kohorte Kinder von US-Krankenschwestern begleitet.

    Von 8.205 Kindern, deren Daten das Team um Michael Young vom Boston Children’s Hospital kürzlich ausgewertet hat, erkrankten 140 an einer ärztlich bestätigten Allergie auf Erd- oder Baumnüsse. Deren Mütter hatten während der Schwangerschaft nicht häufiger, sondern seltener die betroffenen Nüsse gegessen als Mütter von Kindern ohne Allergie.
    Young ermittelte eine dosisabhängige inverse Assoziation, die bei einem Verzehr der Nüsse an mehr als fünf Gelegenheiten pro Monat mit einer Odds-Ratio von 0,31 und einem 95-Prozent-Konfidenzintervall von 0,13 bis 0,75 hochsignifikant war. Ob die Schutzwirkung tatsächlich von der Exposition mit den Nuss-Antigenen ausgeht, lässt sich aus einer Beobachtungsstudie niemals sicher sagen.

    Es könnte sein, dass Frauen, die gerne Nüsse essen, auch in anderen Bereichen Lebensweisen haben, die ihre Kinder vor Allergien schützen. Die Studie bedeutet auch nicht, dass allen Schwangeren zum Verzehr von Nüssen geraten werden kann. Frauen, die selbst allergisch sind, sollten auch während der Schwangerschaft vorsichtig sein.

    (aerzteblatt.de, 27.12.2013)

    Rubrik: Schwangerschaft

    Erscheinungsdatum: 01.05.2014