Vaginal Operative Entbindung

Risiko für Hirntumore erhöht?

Laut einer griechischen Studie kommen Hirntumore nach instrumentellen Geburten bei den Kindern um ein Vielfaches häufiger vor als bei natürlichen Geburten. Das geht aus der Auswertung eines nationalen Registers in Griechenland hervor, mit dessen Hilfe perinatale und frühkindliche Risikofaktoren für Hirntumore identifiziert werden sollen.

Für die aktuelle, multizentrische Fall-Kontroll-Studie wertete ein Forscherkonsortium aus zahlreichen Kliniken unter der Leitung von Eleni Petridou von der Universität Athen die Daten des griechischen Kinderkrebsregisters NARECHEM-ST (National Registry for Childhood Hematological Malignancies and Solid Tumors) aus. Verglichen wurden die Geburtsabläufe von 203 Kindern im Alter von 1 bis 14 Jahren mit der Diagnose Hirntumor oder Tumor des Zentralnervensystems mit den Angaben von 406 Kontrollen der gleichen Altersgruppe.

Nach instrumentellen Geburten war das Risiko, später einen Hirntumor zu entwickeln, mit einer Odds Ratio (OR) von 7,82 fast achtmal so hoch wie jenes von Kindern, die unkompliziert vaginal geboren wurden. Die AutorInnen der Studie vermuten, dass die bei der Extraktion mittels Zange oder Saugglocke auf den Kopf des Babys einwirkenden Kräfte Verletzungen von Hirnstrukturen nach sich ziehen könnten.

Innerhalb der aktuellen griechischen Studie konnte nicht unterschieden werden, wie viele Kinder per Forzeps und wie viele per Vakuumextraktion geboren worden sind.

Quelle: Petridou et al.: Perinatal and early life risk factors for childhood brain tumors: Is instrument-assisted delivery associated with higher risk? Cancer Epidemiology 2019. 59: 178–184. https://doi.org/10.1016/j.canep.2019.01.017 ärzteblatt.de, 21.3.2019 DHZ  

 

Rubrik: Medizin & Wissenschaft

Erscheinungsdatum: 25.03.2019