Rauchen während der Frühschwangerschaft

Risiko für Knochenbrüche im ersten Lebensjahr erhöht

  • Raucht die Mutter in der Frühschwangerschaft, ist das Risiko für Knochenbrüche beim Kind im ersten Lebensjahr erhöht.

  • Das Ziel einer Studie aus Schweden war es, die Folge mütterlichen Rauchens in der Frühschwangerschaft auf das Risiko für Knochenbrüche des Kindes zu ermitteln. Hierzu wurde eine groß angelegte, registerbasierte Kohortenstudie in Schweden durchgeführt.

    Eingeschlossen wurden 1.680.307 Personen, die zwischen 1983 und 2000 geboren wurden. Von ihnen wurden 22,5 % (n=377.367) von Frauen geboren, die während der Frühschwangerschaft rauchten und 87,5 % (n=1.302.940 Personen), die in dieser Zeit rauchfrei waren. Alle Frakturen dieser Personen wurden bis einschließlich Ende 2014 anhand der International classification of diseases/ICD-Kodierungen im Nationalen PatientInnenregister nachverfolgt. Das Jahr 1983 wurde als Ausgangspunkt der Studie gewählt, da Informationen zum mütterlichen Rauchen von diesem Zeitpunkt an im schwedischen Geburtenregister erfasst wurden.

    Im Durchschnitt wurde ein Zeitraum von 21,1 Jahren nachverfolgt. Insgesamt traten im gesamten Untersuchungszeitraum 377.970 Frakturen bei Kindern auf. Die Auswertung zeigte Zusammenhänge zwischen mütterlichem Rauchen während der Frühschwangerschaft und einem altersabhängigen Frakturrisiko. So war bei Kindern von Frauen, die während der Frühschwangerschaft rauchten, das Frakturrisiko von Kindern unter einem Jahr erhöht. Zudem zeigte sich: Je mehr Zigaretten die Mutter während der Frühschwangerschaft geraucht hatte, desto höher lag das kindliche Risiko für Knochenbrüche. Die Auswertung der Daten zeigte zudem, dass bei Kindern von Müttern, die während der Frühschwangerschaft geraucht hatten, das Risiko für Brüche auch im Alter zwischen 5 und 32 Jahren erhöht war. Hierbei zeigten Geschwisterkindervergleiche einen starken Einfluss auch anderer familiärer Faktoren auf. Bei dieser Auswertung konnte kein Bezug mehr zur Menge der gerauchten Zigaretten festgestellt werden. Kein erhöhtes Frakturrisiko konnte für die Altersspanne zwischen einem bis fünf Jahren festgestellt werden.

    Die AutorInnen schlussfolgern aus ihren Ergebnissen, dass Rauchen in der Frühschwangerschaft das kindliche Frakturrisiko im ersten Lebensjahr erhöht, jedoch keine längerfristigen Auswirkungen im Zeitfenster der späteren Kindheit bis ins frühe Erwachsenenalter zu bewirken scheint.

    Quelle: Brand JS et al.: Maternal smoking during pregnancy and fractures in offspring: national register based sibling comparison study. BMJ 2020. 368, l7057. www.bmj.com/content/bmj/368/bmj.l7057.full.pdf DHZ

    Rubrik: 1. Lebensjahr

    Erscheinungsdatum: 10.02.2020