Babynahrung

Rückstände potenziell krebserregender Stoffe gefunden

  • Bei drei von vier in Deutschland gekauften Produkten seien Verunreinigungen mit aromatischen Kohlenwasserstoffen (MOAH) nachgewiesen worden, heißt es von der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch.

  • In mehreren Milchpulver-Produkten für Säuglinge sind laut der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch Rückstände potenziell krebserregender Mineralöle gefunden worden. Bei drei von vier in Deutschland gekauften Produkten seien Verunreinigungen mit aromatischen Kohlenwasserstoffen (MOAH) nachgewiesen worden, teilte Foodwatch am 24. Oktober mit. Es bestehe keine akute Gesundheitsgefahr, sagte ein Foodwatch-Sprecher auf Anfrage. Die beiden Unternehmen, Vived und Nestlé, teilten mit, die Ergebnisse sehr ernst zu nehmen.

    Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) verlangte dazu Transparenz: „Wenn sich herausstellt, dass Baby- oder Säuglingsmilch der Gesundheit unserer Kleinsten schaden könnte, darf sie nicht im Supermarkt landen.“

    Das Ministerium erläuterte, die vorliegenden Daten müssten analysiert werden. Angestrebt werde dazu eine europäische Lösung, weil die Lebensmittel EU-weit gehandelt würden. Deutschland habe dafür gesorgt, dass die EU-Kommission tätig geworden sei und Daten aus allen Mitgliedstaaten auswerte.

    Nestlé teilte mit, den Bericht sehr ernst zu nehmen. „Wir möchten allen Müttern und Vätern versichern, dass die Babys weiterhin sicher mit unserer Säuglingsnahrung gefüttert werden können.“ Die Produkte erfüllten alle lebensmittelrechtlichen Vorschriften in Deutschland und der EU, hieß es in der Mitteilung des Unternehmens.

    Dass solche Ölbestandteile in geringen Mengen aus Verpackungen auf Lebensmittel wie Reis übergehen können, ist seit Jahren bekannt. Als Ursache standen bisher vor allem recycelte Kartons im Fokus: Für die Herstellung wird bedrucktes Altpapier verwendet, und die Druckfarben können Mineralöle enthalten. Foodwatch vermutet im aktuellen Fall, dass Weißblechdosen, in denen manche Hersteller ihr Milchpulver anbieten, Quelle der Verunreinigungen sein könnten.

    Quelle: dpa, 24.10.2019 · DHZ

    Rubrik: 1. Lebensjahr

    Erscheinungsdatum: 30.10.2019