Amerikanische Studie

Schwangerschaften mit implantiertem Uterus

  • Eine Uterustransplantation hat sich als realistische chirurgische Therapieoption erwiesen, die es Frauen mit Uterusfaktor-Infertilität ermöglicht, schwanger zu werden und Kinder zu gebären.

  • 2016 wurde erstmals eine Uterustransplantation durchgeführt. Seither habe sich das Verfahren als realistische chirurgische Therapieoption erwiesen, die es Frauen mit Uterusfaktor-Infertilität erlaube, schwan­ger zu werden und Kinder zu gebären. Das berichten US-Forscher in JAMA Surgery.

    Erstautorin Liza Johannesson von der Division of Abdominal Transplantation am Baylor University Medical Center in Dallas und ihre Kollegen vom United States Uterus Transplant Consortium beschreiben in ihrem Paper die Outcomes von 33 Frauen, die von Februar 2016 bis Oktober 2021 an einer von 3 spezialisierten US-Kliniken eine neue Gebärmutter erhalten haben.

    Die Transplantatempfängerinnen waren überwiegend weiß, im Mittel 31 Jahre alt und hatten einen BMI von 24. Die meisten von ihnen (31 von 33 [94 %]) hatten eine kongenitale Aplasie des Uterus (Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser-Syndrom). 21 von 33 (64 %) erhielten eine Lebendspende. Sie wurden im Schnitt 36 Monate nachbeobachtet. Keine der Spenderinnen oder Empfängerinnen starb. Das 1-Jahres-Transplantatüberleben betrug 74 % (23 von 31 Empfängerinnen).

    Bis Ende Oktober 2021 hatten 19 der 33 Empfängerinnen (58 %) 21 lebendgeborene Kinder zur Welt ge­bracht. Unter den Empfängerinnen mit einem lebensfähigen Transplantat nach 1 Jahr betrug der Anteil an lebendgeborenen Kindern 83 % (19 von 23). Bei der Geburt hatten die Babys ein Gestationsalter von median 36 Wochen und 6 Tagen und ein Geburtsge­wicht von median 2.860 g. Es traten keine angeborenen Fehlbildungen auf.

    Die Autor:innen schlussfolgern, dass die Uterustransplantation eine chirurgische Therapie ist, die es Frauen mit Uterusfaktorinfertilität erlaubt, schwanger zu werden und Kinder zu gebären. Die aggregierten Daten der 3 US-Kliniken zeigten, dass dies für Empfängerin, Spenderin und Kind sicher möglich sei.

    Quelle: aerzteblatt.de, 15.7.2022 ∙ DHZ

    Rubrik: Medizin & Wissenschaft

    Erscheinungsdatum: 20.07.2022