Versichertendaten der KKH

Sectioraten im Dezember am höchsten

  • Laut Beobachtungen der KKH Kaufmännische Krankenkasse waren die Sectioraten im Dezember der letzten zwei Jahre am höchsten.

  • Im Dezember hat die KKH Kaufmännische Krankenkasse in den vergangenen zwei Jahren überdurchschnittlich viele Kaiserschnittgeburten beobachtet. Das zeigt eine Analyse der bundes­weiten Versichertendaten der Kasse.

    Demnach lag die Kaiserschnittquote im Dezember 2019 bei 34,3 % (Jahresdurchschnitt 31,9 %) und im vergangenen Jahr bei 35 % (Jahresdurchschnitt 32,9 %). Laut den KKH-Daten hält sich die Kaiserschnittrate im Jahr 2021 bislang insgesamt bei 32,9 % und ent­spricht damit dem Vorjahresniveau.

    »Experten aus dem Bereich Geburtshilfe glauben, dass eine Sen­kung der Kaiserschnittrate möglich wäre. Es wird diskutiert, ob nur 10 % aller Kaiserschnitte in Deutschland zwingend notwendig sind, um das Leben von Mutter oder Kind zu retten«, erklärte Sonja Hermeneit, Ärztin bei der KKH.

    Ein Kaiserschnitt sei immer eine Entscheidung, die von den Eltern gemeinsam mit dem behandelnden Arzt getroffen werden muss. »Wichtig ist dabei, dass über Ängste gesprochen werden kann«, betonte Her­meneit. Das gelte nicht nur für das Thema Kaiserschnitt.

    Laut einer forsa-Umfrage im Auftrag der KKH erinnert sich rund ein Viertel der befragten Eltern mit ei­nem Kind unter zwölf Jahren an Problemsituationen und unerwünschte Ereignisse während oder unmit­telbar nach der Geburt. Frauen sind diese noch deutlich häufiger im Gedächtnis als Männern. Fast jede dritte gebärende Frau und jeder fünfte Mann hat entsprechende kritische Situationen im Kreißsaal eines Krankenhauses erlebt.

    Auch in Bezug auf die medizinische Versorgung von Mutter und Neugeborenem hatten 19 % der Mütter und 8 % der Väter Sorgen bei der Geburt. Um eine Geburt für alle Beteiligten so stressfrei wie möglich zu gestalten, würden Aufklärung und Ge­spräche im Vorfeld, aber auch regelmäßi­ges Fragen während des Geburtsprozesses helfen, so die KKH-Expertin.

    Quelle: aerzteblatt.de, 9.12.2021  DHZ

    Rubrik: Geburt

    Erscheinungsdatum: 17.12.2021