Nordrhein-Westfalen

Single Moms: Alleinerziehende Mütter und ihre Lebenswelt

Fast jede fünfte Frau mit Kindern ist alleinerziehend. Das Bonner Frauenmuseum hat sich diesem Thema in einer großen Ausstellung angenommen, die noch bis zum 9. November in den Räumen des Frauenmuseums (Im Krausfeld 10) zu sehen ist.

Die Schau zeigt drei große Teile: Die Geschichte und Gegenwart der Alleinerziehenden, die internationale Situation und die Umsetzung des Themas in der Kunst.

Auftakt bildet die Historie: Auch in früheren Jahrhunderten zogen viele Mütter infolge von Krieg und Naturkatastrophen ihre Kinder allein groß. Neben vielen Fakten über die Situation der Alleinerziehenden in Deutschland werden auch persönliche Schicksale in der Ausstellung gezeigt. In einer Hörstation sind Interviews zu hören, in denen acht Frauen über ihre Erfahrungen und ihr Leben erzählen.

Die Ausstellung öffnet den Blick auch auf andere Länder: Während alleinerziehende Mütter in der Gesellschaft der DDR integriert waren, durfte in Irland in den 1960er Jahren nicht öffentlich darüber diskutiert werden, dass es ledige Mütter gab. Das Spektrum aus den anderen Kontinenten reicht von Rebecca Lolosolis erstem Frauendorf Afrikas, über Flüchtlingsmütter aus Jordanien bis zum „Single Mother’s Day“ in Korea. Aus Lateinamerika werden spezielle Arbeitsplätze für „Madres solteras“ vorgestellt und aus den USA „Single Mothers by Choice“, ein Verband, der alleinstehende Frauen berät, wie sie Mütter werden können.

Für den Kunstteil haben mehr als 40 Künstlerinnen das Thema aufgegriffen. Das Ergebnis ist eine großartige Schau, die zeigt, wie unterschiedlich Frauen sich der Fragestellung nähern.

Weitere Informationen im Internet unter http://www.frauenmuseum.de/

Rubrik: Regionales

Erscheinungsdatum: 15.09.2014