Österreich

Später Schwangerschaftsabbruch und Fetozid

An der Universitätsklinik in Wien wurde retrospektiv untersucht, wie viele der Kinder lebend geboren wurden, wenn die Schwangerschaft zwischen der 20+0 Schwangerschaftswochen (SSW) und 24+0 SSW ohne Fetozid abgebrochen wurde. Dazu wurden die Daten von 241 Schwangerschaftsabbrüchen zwischen 2003 und 2017 ausgewertet.

Die untersuchten Schwangerschaften wurden im Schnitt in der 22+1 SSW beendet. Das Gewicht des Fetus lag bei durchschnittlich 440 g. In 122 Fällen (50,6 %) wurde das Kind lebend geboren, die durchschnittliche Überlebenszeit lag bei 32 Minuten (Spanne von 1267 Minuten). Die Faktoren, ob das Kind lebend oder tot zur Welt kam, waren der Schwangerschaftszeitpunkt und die Art der fetalen Fehlbildungen.
Ein jüngeres Schwangerschaftsalter und das Vorhandensein von Skelett-, Gehirn-, Nieren- oder multiplen Fehlbildungen erhöhten demnach die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind still geboren wurde.

Quelle:

Springer S et al.: Fetal Survival in Second-Trimester Termination of Pregnancy Without Feticide. Obstetrics & Gynecology 2018. https://journals.lww.com/greenjournal/Abstract/publishahead/Fetal_Survival_in_Second_Trimester_Termination_of.98159.aspx DHZ

Rubrik: Schwangerschaft

Erscheinungsdatum: 19.02.2018