Stillverhalten

Starker Einfluss der Familienmitglieder

  • Der Einfluss der anderen Familienmitglieder auf das Stillverhalten der Frau ist nicht zu unterschätzen und sollte auch in die Wochenbettbetreuung mit einfließen.

  • Der Wunsch der Frauen nach ausschließlichem Stillen und der Länge der Stilldauer wird in einem nicht zu unterschätzendem Maß von außen beeinflusst. Im Fokus einer Studie aus Hong Kong stand der Zusammenhang zwischen den Präferenzen der anderen Familienmitglieder hinsichtlich der Kinderernährung und den Wünschen der Frau nach exklusivem Stillen. 1.277 Mutter-Kind-Paare aus Hong Kong und ihre Familien wurden für diese Untersuchung befragt.

    78,1 Prozent der Mütter wollten gern für ein halbes Jahr voll stillen. Die Zustimmung des Partners, frühere gute Stillerfahrungen und Zugang zur Stillberatung bereits in der Schwangerschaft standen in engem Zusammenhang mit dem Wunsch nach ausschließlichem Stillen. Mit jedem weiteren Familienmitglied, was das Stillen unterstützte, stieg die Bereitschaft zum Stillen um 32 Prozent. Gleichzeitig nahm die Bereitschaft im gleichen Maße zu, wie Stillen durch die Öffentlichkeit normalisiert wurde.

    Das heißt, dass die Familienmitglieder den Stillwunsch der Mütter durch ihre Vorstellungen von Kinderernährung beeinflussen. Väter und andere Familienmitglieder sollten bereits in der Schwangerschaft in die Aufklärung über das Stillen mit einbezogen werden. Und je mehr stillende Frauen zu sehen sind, desto höher ist die Bereitschaft selbst ausschließlich zu stillen.

    (Wan Lok KY et al. Family Members’ Infant Feeding Preferences, Maternal Breastfeeding Exposures and Exclusive Breastfeeding Intentions. Midwifery 2017. http://www.midwiferyjournal.com/article/S0266-6138(17)30063-3/fulltext/DHZ)

     

     

     

    Rubrik: 1. Lebensjahr

    Erscheinungsdatum: 13.07.2017