Studie bestätigt Risiko für Neugeborene durch Antidepressivum

  • In der Spätschwangerschaft kann die Einnahme von Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) die Öffnung des kindlichen Lungenkreislaufs nach der Geburt behindern.

  • Die Verordnung von Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) in der Spätschwangerschaft kann die Öffnung des Lungenkreislaufs nach der Geburt behindern. Die Gefahr einer Persistierenden Pulmonalarteriellen Hypertonie des Neugeborenen (PPHN) ist nach den Ergebnissen einer Meta-Analyse im Britischen Ärzteblatt zwar gering, sollte aber bei der Verordnung von Antidepressiva bedacht werden. Ihr Vorkommen wird mit 1,9 auf 1.000 Geburten angegeben.
    Im Jahr 2006 hatten die Arzneibehörden in Kanada (Health Canada) und den USA (FDA) Warnhinweise veröffentlicht, nach denen der Einsatz von SSRI in der Spätschwangerschaft das Risiko auf eine PPHN erhöhen. Die FDA hat die Warnung 2011 zurückgenommen. Aufgrund der widersprüchlichen Studienlage lasse sich keine Verbindung zwischen dem Einsatz von SSRI in der Schwangerschaft und der Störung herstellen, hieß es damals.
    Nun kommen Sophie Grigoriadis und KollegInnen vom Sunnybrook Research Institute in Toronto aufgrund einer Meta-Analyse von sieben Studien zu dem Ergebnis, dass das Risiko doch erhöht sein könnte. Ihre Berechnungen lassen einen Anstieg der Inzidenz um 2,85 bis 3,50 Erkrankungen auf 1.000 Neugeborene vermuten. Dies entspräche einer Number Needed to Treat to Harm (NNTH) von 286 bis 351 mit SSRI behandelter Schwangerer auf der eine zusätzliche Erkrankung käme. Nach der Untersuchung ist das Risiko allerdings nur in der Spätschwangerschaft erhöht.

    (aerzteblatt.de, 15.1.2014; DHZ 2/2014)

    Rubrik: 1. Lebensjahr

    Erscheinungsdatum: 01.02.2014