Tragen Frauen eine Mitschuld an Schließungen der Geburtshilfe?
Bereits seit Ende April ist Wermelskirchen ohne seine kleine, familiäre geburtshilfliche Station. Angehende Eltern sind schockiert, denn wie sollen sie schnell eine Alternative finden? Auch die Hebammen im Krankenhaus wissen nicht, wie es weitergehen soll. Doch es gibt Stimmen, die den Frauen eine Art Mitschuld an den Schließungen geben. Das wird heftig diskutiert.
Der Tenor der Vorwürfe: Wer ohne Risiko in Perinatalzentren geht, ist für das Aus kleinerer geburtshilflicher Abteilungen mitverantwortlich. Doch so kann nicht argumentiert werden. Oft genug steht aus ärztlicher Sicht ein vermeintliches Risiko im Blickpunkt, das schwangere Frauen stark verunsichert.
Fest steht: Schwangere können immer seltener Hebamme und Entbindungsort frei wählen. Um eine flächendeckende Versorgung zu erhalten, braucht es auch die Gewissheit, dass in eine geburtshilfliche Abteilung verlegt werden kann, wenn es zu Hause oder im Geburtshaus nicht weitergeht.