Möglicher Schlüssel für neue Behandlungswege

Typ I-Diabetes eventuell durch Virus verursacht

Ein Juveniler Diabetes wird auch als Typ I-Diabetes bezeichnet. Die Langerhanszellen der Bauchspeicheldrüse hören auf, Insulin zu produzieren. Anders als bei Typ II-DiabetikerInnen kann der juvenile Diabetes nicht durch Ernährungsumstellung oder Bewegung behandelt und verbessert werden. Schon vor einigen Jahren äußerten ForscherInnen den Verdacht, dass ein Virus für den Typ I-Diabetes verantwortlich sein könnte.

Forscher um Prof. Dahl-Jørgensen am Osloer Universitätsklinikum haben jetzt ein Virus im Pankreas von PatientInnen mit Typ I-Diabetes identifiziert. Es handelt sich um ein sehr verbreitetes Entero-Virus, das sonst vorrangig in Darm und Luftwegen zu finden ist. Es verursacht Erkältungen und Magenschmerzen. Bei Menschen mit einer genetischen Prädisposition kann es zu chronischen Infektionen führen. Dahl-Jørgensen und KollegInnen konnten es jetzt in den Langerhanszellen des Pankreas nachweisen.
Diese Entdeckung kann ein möglicher Schlüssel für neue Behandlungswege werden. Der nächste Schritt wird die Entwicklung eines Impfstoffs gegen dieses Virus sein. Damit verbindet sich die Hoffnung, den Abbau der Langerhanszellen im Pankreas rechtzeitig zu stoppen und mit den übrigen die körpereigene Insulinproduktion ausreichend aufrecht zu erhalten.

(Lars Krogvold, et al. Detection of a low-grade enteroviral infection in the islets of Langerhans of living patients newly diagnosed with type 1 diabetes. American Diabetes Association, November 2014/DHZ)

Rubrik: 1. Lebensjahr

Erscheinungsdatum: 22.05.2015