Ungeplante außerklinische Geburten in Tokio
Auch wenn die meisten Geburten vor Erreichen des Krankenhauses komplikationslos verlaufen, muss man die Fälle als ernsthaftes Problem diskutieren, weil sie mit dem Risiko von Blutungen, Traumata und Infektionen sowohl für die Mutter als auch für das Neugeborene einhergehen könnten. Es gibt Stadtteile in Tokio, die nicht so effiziente Transportmöglichkeiten bieten. Dadurch kommt es immer wieder zu Geburten, bevor die Gebärende die Klinik erreichen konnte.
11.948 Geburten aus den Jahren 2002 bis 2007 am Rot-Kreuz Katsushika Hospital wurden nach demografischen Daten und Geburtsoutcomes ausgewertet. 34 Kinder (0,28 %) wurden vor Erreichen der Klinik geboren. Als signifikante Risikofaktoren können die nichtjapanische Herkunft, Multiparität, kurze Wehendauer und das Fehlen von Schwangerenvorsorge identifiziert werden. Die Rate an pränatalen Todesfällen liegt mit 2 von 34 Fällen signifikant über dem Durchschnitt, allerdings waren sie nicht zu verhindern oder durch den Geburtsort bedingt. Die japanischen Daten gleichen damit den Ergebnissen aus anderen Ländern.
Genaue Gründe für die Geburten vor Erreichen der Klinik konnten aus den Daten nicht gewonnen werden. Aber ökonomische Faktoren und ein unzureichendes Wissen über die Angebote des Medizinsystems und ihre Nutzung scheinen die dominantesten Ursachen zu sein.
(Hiraizumi Y, Suzuki S.. Birth before Arrival at a Hospital in Eastern Tokyo, Japan, J Nippon Med Sch 2011; 78 (5)/DHZ)