Verbesserung der Brustkrebs-Nachsorge
Mit etwa 30 % aller Krebsfälle ist Brustkrebs die mit Abstand häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. In den vergangenen Jahrzenten wurden zahlreiche neue und innovative Behandlungsmethoden entwickelt, die ein breites Spektrum an Therapiemöglichkeiten bieten. Nach Abschluss der Primärtherapie ist die aktuelle Leitlinien-basierte Nachsorge jedoch auf die klinische Untersuchung und die Bildgebung der Brust (Mammografie) limitiert. Ein Screening auf Fernmetastasen wird bisher nur bei einem konkreten Verdacht aufgrund klinischer Symptome initiiert. Grundlage für dieses Vorgehen sind allerdings zwei Studien aus den 1980er Jahren.
In der SURVIVE-Studie der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Ulm untersuchen Expert:innen nun, ob es möglich ist, asymptomatische Fernmetastasen früher zu erkennen und dadurch umgehend mit einer wirksamen Therapie zu beginnen. Die Forscher:innen werden zu diesem Zweck regelmäßig Biomarker im Blut bestimmen (Liquid biopsy), mit deren Hilfe asymptomatische Fernmetastasen erkannt werden könnten.
Die groß angelegte multizentrische Studie wird 3.500 Patientinnen aus ganz Deutschland einschließen. Sie ist auf insgesamt zwölf Jahre angelegt und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs mit mindestens 6,7 Millionen Euro gefördert.
Quelle: Universitätsklinikum Ulm, 25.1.23 · DHZ