Neuseeland

Neues Recht zum Schwangerschaftsabbruch

In Neuseeland hat das Parlament ein neues Recht auf den Weg gebracht, das Schwangerschaftsabbrüche nicht mehr grundsätzlich verbietet. Für das neue Gesetz stimmte am 8. August in erster Lesung eine große Mehrheit von 94 Abgeordneten. 23 waren dagegen. Grundlegende Änderungen werden nicht mehr erwartet. Einen Termin für die en gültige Verabschiedung des Gesetzes gibt es noch nicht. Die alte Regelung stammt aus dem Jahr 1977.

Bislang sind Schwangerschaftsabbrüche in Neuseeland nur erlaubt, wenn das Leben oder die Gesundheit der Mutter in Gefahr sind. Dafür wird die Zustimmung von zwei ÄrztInnen oder anderen ExpertInnen benötigt. Meist berufen sich Frauen derzeit darauf, dass ihre seelische Gesundheit gefährdet ist und bekommen Schwangerschaftsabbrüche dann auch genehmigt. Im vergangenen Jahr gab es in dem Pazifikstaat mehr als 13.000 Abtreibungen. Künftig sollen Frauen bis zur 20. Woche einer Schwangerschaft allein entscheiden können, ob sie eine Schwangerschaft austragen möchten.

Für die Abstimmung wurde der Fraktionszwang im Parlament von Wellington aufgehoben. Premierministerin Jacinda Ardern von der sozialdemokratischen Labour-Partei sagte, die „Kriminalisierung“ von Frauen, die sich für einen Abbruch entschieden, müsse beendet werden. Jetzt müsse es „endlich um die Würde der Frauen und ihre Rechte“ gehen.

Quelle: dpa, 8.8.2019DHZ

Rubrik: Politik & Gesellschaft

Erscheinungsdatum: 08.08.2019