Periduralanästhesie

Verlängerte Geburtsdauer

  • Eine Geburt bei einer Mehrgebärenden mit PDA dauert durchschnittlich fast drei Stunden länger als ohne Betäubung.

  • Eine Periduralanästhesie macht die Geburt für die Gebärende schmerzfrei, sie kann aber die Austreibungsphase um zwei bis drei Stunden verlängern, wie aus einer retrospektiven Studie in Obstetrics & Gynecology hervorgeht. Dass eine Periduralanästhesie die Geburt verlängern kann, war bekannt. Der Unterschied, den Yvonne Cheng von der Universität von Kalifornien in San Francisco jetzt bei der Analyse der Geburtsdauer von 42.268 Frauen ermittelt, fiel jedoch größer aus als erwartet. Mit einer Periduralanästhesie dauerte es 5 Stunden und 36 Minuten, bis 95 Prozent der Erstgebärenden die Austreibungsphase der Geburt überstanden und mittels eigener Wehentätigkeit ihr Kind zur Welt gebracht hatten. Ohne Periduralanästhesie hatten die Gebärenden (und ihr Kind) die Geburtsarbeit 2 Stunden und 19 Minuten schneller erledigt: 95 Prozent der Frauen hielten ihre Kinder bereits nach drei Stunden und 17 Minuten im Arm. Bei den Multiparae ging die Geburt schneller. Ohne Periduralanästhesie hatten es 95 Prozent der Frauen nach 1 Stunde und 21 Minuten geschafft. Mit Periduralanästhesie benötigten sie 4 Stunden und 15 Minuten. Der Unterschied betrug hier 2 Stunden und 54 Minuten.

    Bislang ging die Leitlinie davon aus, dass die Periduralanästhesie die Geburtsdauer nur um etwa eine Stunde verlängert. Nach der geltenden Definition des American Congress of Obstetricians and Gynecologists (ACOG) müssten 31 Prozent aller Geburten bei den Primiparae als zu lang eingestuft werden. Bei den Multiparae wären es 19 Prozent.

    (aerzteblatt.de, 10.2.2014; DHZ 3/2014)

    Rubrik: Geburt

    Erscheinungsdatum: 01.03.2014