Vermittelt Instagram ein negatives Körperbild?
Soziale Medien können Frauen während der Schwangerschaft und der Postpartalzeit wichtige Unterstützung bieten, jedoch auch negativen Einfluss nehmen. So können beispielsweise mentale Probleme nach der Geburt eines Kindes verstärkt werden, da unrealistische Körperbilder vermittelt werden. Diese können negative Stimmungsschwankungen bewirken, indem die Frauen sich damit vergleichen und Enttäuschungen in Bezug auf ihr eigenes Körperbild erleben.
Das Ziel einer qualitativen Studie aus Großbritannien bestand darin, Beiträge und Charakteristika von Influencer:innen auf Instagram zu analysieren, die Übungen für die Schwangerschaft und die Postpartalzeit verbreiteten. Eingeschlossen wurden 43 Instagram-Accounts mit 317 Posts. Die Posts wurden anhand einer induktiven Inhaltsanalyse evaluiert.
Schlanke Frauen zeigen Übungen
Es zeigte sich: Die meisten Instagram Accounts wurden von amerikanischen Frauen zwischen 35 bis 44 Jahren betrieben, wobei die meisten Übungen von schlanken Frauen vermittelt wurden. Sechs Kategorien wurden aufgezeigt:
- Gründe für die Übungen: sich aufgrund der Übungen besser fühlen, einen guten Umgang mit dem Kind finden
- Gewichtsmanagement: Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme, die Übungen dienen nicht nur zum Kalorienverbrennen, Stillen
- Anleitung zu den Übungen: praktisch die Übungen zeigen, Übungen für die Zeit der Schwangerschaft, Vorteile regelmäßiger Bewegung während der Schwangerschaft
- Gutes oder schlechtes Essverhalten: gesundes Ernährung während der Schwangerschaft ist wichtig, Vorschläge für eine gesunde Ernährung
- In den Alltag einfließen lassen: Übungen sind möglich mit geringem Zeitaufwand, Regelmäßigkeit, Herausforderungen und Schwierigkeiten
- Vergleich mit dem Köperimage: vergleichen vermeiden, auf die eigene Entwicklung achten, Zuversicht in den eigenen Körper entwickeln, Annahme des eigenen Körpers
Auf realistische Körperbilder achten
Die Autorinnen geben zu bedenken, dass die qualitative Inhaltsanalyse keine repräsentativen Ergebnisse hinsichtlich der Gesamtbevölkerung zulässt. Jedoch könnte derzeit ein negatives Körperbild durch Instagram vermittelt werden, da die Frauen, welche die Übungen zeigen, ein unrealistisches Körperbild vermitteln. Sie empfehlen, bewusst Wert darauf zulegen, dass explizit nicht bevorzugt Körperbilder schlanker Frauen in sozialen Medien vermittelt werden. Dies sollte besonders im Fokus stehen, wenn es um Themen wie Schwangerschaft und Postpartalzeit geht.
Quelle: Jones, H. M., Orr, J., Whelan, M. E., & Oyebode, O. (2024). An exploration of pregnancy and postpartum content on Instagram: A content analysis of health and exercise focused accounts. Women and birth : journal of the Australian College of Midwives, 37(4), 101632. Advance online publication. https://doi.org/10.1016/j.wombi.2024.101632. ∙ Beate Ramsayer/DHZ