Vorzeitiger Blasensprung durch Bakterien?

  • Spezifische Bakterien können einen vorzeitigen Blasensprung auslösen und damit das Risiko für eine Frühgeburt erhöhen.

  • Eine Hauptursache von Frühgeburten, bei denen ein vorzeitiger Blasensprung die Geburt auslöst, dürften laut einer Studie der Duke University School of Medicine in Durham (North-­Carolina, USA) spezifische Bakterien sein. Wie PLOS ONE berichtet, könnten diese Forschungsergebnisse zu einem Screening und einer möglichen Behandlung für Frauen mit dem Risiko einer Frühgeburt führen. Das Team um Amy Murtha geht davon aus, dass diese Bakterien eine Verdünnung der Membran rund um das Kind und damit einen vorzeitigen Blasensprung bewirkten. Letzterer ist die Ursache für fast ein Drittel aller Frühgeburten.
    Das Team aus den USA untersuchte Membranproben von 48 Frauen, die gerade ein Kind zur Welt gebracht hatten. Dazu gehörten Mütter, die aufgrund eines vorzeitigen Blasensprungs oder anderer Ursachen eine Frühgeburt gehabt hatten. Auch Teilnehmerinnen, deren Kinder zum geplanten Termin auf die Welt gekommen waren, wurden untersucht. Es zeigte sich, dass in allen Membranen Bakterien vorhanden waren. Je mehr Bakterien nachgewiesen wurden, desto dünner war die Membran.
    Sind die Bakterien die Ursache und nicht die Folge des vorzeitigen Blasensprungs, dann sollte es laut den Forschern möglich sein, neue Therapien oder Screenings zu entwickeln. Laut Murtha ist es zum Beispiel denkbar, bereits am Anfang der Schwangerschaft Tests für diese Bakterien durchzuführen. Diese könnten gegebenenfalls frühzeitig antibiotisch behandelt werden.

    (pte, 9.1.2014; DHZ 2/2014)

    Rubrik: 1. Lebensjahr

    Erscheinungsdatum: 01.02.2014