Bevölkerungsbasierte Kohortenstudie aus Schottland

Welchen Einfluss hat eine PDA auf das kindliche Outcome?

  • Laut einer Studie aus Schottland steht eine PDA nicht klar mit negativen Auswirkungen für das kindliche Outcome in Zusammenhang.

  • Eine PDA gilt als sicheres Verfahren der Schmerzlinderung unter der Geburt. Schätzungen gehen davon aus, dass diese bei 30 % aller Gebärenden in Großbritannien und bei 73 % in den USA angewendet wird. Im Rahmen einer bevölkerungsbasierten Kohortenstudie wurde nun untersucht, welche Zusammenhänge zwischen einer PDA unter der Geburt und dem neonatalen Outcome sowie der kindlichen Entwicklung während der ersten 1.000 Lebenstage bestehen.

    Eingeschlossen wurden 435.281 Einlingsgeburten die zwischen 24+0 und 43+0 Schwangerschaftswochen (SSW) in Schottland zwischen Januar 2007 und Dezember 2016 stattfanden. Davon wurde bei 21,7 % eine PDA durchgeführt. Kindliche Outcome-Parameter bei der Geburt und der kindliche Entwicklungsstand nach zwei Jahren wurden evaluiert. Die Daten wurden über sechs Datenbanken des schottischen Gesundheitssystems (NHS) gewonnen.

    Das durchschnittliche Gestationsalter betrug 40 SSW. In 69,6 % fand eine spontane Geburt, in 16,3 % eine Sectio, in 12,1 % eine vaginal-operative Geburt und in 2 % eine Geburt nach einer Wendung statt. Gebärende mit einer PDA hatten eine geringere Wahrscheinlichkeit, vaginal zu gebären. Aus kindlicher Sicht war das Risiko für eine Reanimation sowie eine Aufnahme auf die neonatale Intensivstation für Kinder einer Gebärenden mit PDA erhöht. Der Einsatz einer Epiduralanästhesie stand für die Kinder mit einem geringeren Risiko in Zusammenhang, Entwicklungs- oder Kommunikationsprobleme nach zwei Jahren zu entwickeln. Wurde der Geburtsmodus in verschiedenen statistischen Berechnungen berücksichtigt, zeigte sich dessen Einfluss. So wurde deutlich, dass der Geburtsmodus ein wichtigerer Einflussfaktor auf kindliche Outcome-Parameter als eine PDA war.

    Die Autor:innen schlussfolgern aus ihren Ergebnissen, dass eine PDA nicht klar mit negativen Auswirkungen in Zusammenhang steht. Zusammenhänge einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für eine Neugeborenen-Reanimation oder Aufnahme auf die neonatale Intensivstation wurden mit größerer Wahrscheinlichkeit durch den Geburtsmodus als durch eine PDA verursacht.

    Quelle: Kearns RJ, Shaw M, Gromski PS, Iliodromiti S, Lawlor DA, Nelson SM: Association of Epidural Analgesia in Women in Labor With Neonatal and Childhood Outcomes in a Population Cohort. JAMA New Open 2021. doi: 10.1001/jamanetworkopen.2021.31683 ∙ DHZ

    Rubrik: Geburt

    Erscheinungsdatum: 09.11.2021