Statistisches Bundesamt zum Weltkrebstag

Weniger stationäre Krebsbehandlungen während der Pandemie

  • Gegenüber der Zeit vor Corona sind die stationären Krebsbehandlungen 2021 um 7,2 % zurückgegangen.

  • Im Jahr 2021 wurden knapp 1,44 Millionen Patient:innen wegen einer Krebserkrankung im Krankenhaus behandelt. Damit sank die Zahl der stationären Krebsbehandlungen im zweiten Corona-Jahr auf einen neuen Tiefstand der vergangenen 20 Jahre, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar mitteilt. Gegenüber dem ersten Corona-Jahr 2020 ging die Zahl der krebsbedingten Klinikaufenthalte 2021 um 1,2 % zurück, gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 mit damals rund 1,55 Millionen Krebsbehandlungen betrug der Rückgang 7,2 %.

    Zurückzuführen ist der Rückgang stationärer Krankenhausbehandlungen in den Corona-Jahren auf die hohe Auslastung der Krankenhäuser durch Covid-19-Patient:innen, das Freihalten von Bettenkapazitäten und verschärfte Hygienekonzepte, so dass »planbare« Behandlungen verschoben wurden.

    Stärker als die Zahl der Krebsbehandlungen sank jedoch die der stationären Krankenhausbehandlungen insgesamt im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau. Jeder Zwölfte stationäre Krankenhausaufenthalt war in den ersten beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 auf eine Krebserkrankung zurückzuführen.

    Krebs war auch im Jahr 2021 der vierthäufigste Grund für einen Klinikaufenthalt. Mit am häufigsten im Krankenhaus versorgt wurde Brustkrebs (9 %).

    Prävention, Vorsorge und Behandlung bei Krebserkrankungen haben sich in den vergangenen Jahren verbessert – und somit auch die Heilungschancen. Zwar ist die Zahl der Todesfälle mit der Ursache Krebs im Zehn-Jahres-Vergleich gestiegen: Im Jahr 2021 starben 229.100 Menschen an den Folgen von Krebs, 2011 waren es 221.600. Der Anstieg dürfte im Allgemeinen jedoch auch auf die Alterung der Bevölkerung zurückzuführen sein.

    Hinweis: Das Schwerpunktthema in DHZ 3/2023 wird sich mit Krebserkrankungen in der reproduktiven Phase befassen.

    Quelle: destatis, 2.2.23 · DHZ

     

    Rubrik: Politik & Gesellschaft

    Erscheinungsdatum: 02.02.2023