Verlust eines Kindes

Wenn das Herz bricht ...

Wie ergeht es Müttern nach der Geburt, wenn diese tragisch endet? Um dieser Frage nachzugehen, wurden die Daten aller Frauen aus dem nationalen dänischen Geburtenregister bis Ende Dezember 2009 ausgewertet, die ihr erstes Kind nach dem 1. Januar 1980 geboren hatten. Insgesamt haben 838.331 Frauen eines oder mehrere Kinder geboren und 7.690 Mütter den Verlust eines Kindes erlebt, das tot geboren oder in der ersten Lebenswoche gestorben ist.

In dem Untersuchungszeitraum bis 2009 starben auch 8.883 Mütter (1,06 Prozent). Die Mortalität bei den Müttern, die einen peripartalen Verlust erlitten haben, ist um den HR-Faktor 1,8 höher, unabhängig vom Alter und Bildungsstand. Die sogenannte Hazard Ratio (HR) ist eine Ereignisrate die sich auf eine bestimmte Zeitspanne bezieht. Ein Faktor in Höhe von 1 würde bedeuten, dass es keinen Unterschied zwischen den Gruppen gibt.

Der größte Zusammenhang findet sich bei einem Tod aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit einer Hazard Ratio von 2,29, bereinigt bereits um die Herz-Kreislauf-Vorerkrankungen zum Zeitpunkt der Geburt. Kein Zusammenhang hingegen zeigte sich zwischen peripartalem Verlust und einem Unfalltod der Mütter. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Mütter mit einem peripartalen Verlust eine erhöhte Mortalität aufweisen, insbesondere aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

(Hvidtjørn, D. et al.: Mortality in mothers after perinatal loss: a population-based follow-up study. BJOG. Article first published online: 6.1. 2015/DHZ)

 

Rubrik: Medizin & Wissenschaft

Erscheinungsdatum: 26.01.2015