Rundruf

Jede siebte Frau in Deutschland bekommt eine geplante Sectio. Sollte es dafür besondere Geburtsvorbereitungsangebote geben?

Liane Schiwy, Hebamme des Hebammenladens Kostheim, Mainz

Extra Geburtsvorbereitungskurse bei geplanter Sectio sind sinnvoll, da man gezielt auf die Bedürfnisse und Fragen eingehen kann. Eine Frau soll entscheiden können, ob sie genäht oder geklammert werden möchte. Fragen zum Stillen, das oft verzögert klappt, sollten kompetent erklärt werden.

 

Sabine Waschulewski, Leitende Hebamme im Lausitzer Seenland Klinikum, Hoyerswerda

In unserer Klinik finden nicht so viele geplante Sectiones statt. Ich halte es nicht für sinnvoll. Es ist die Aufgabe jeder Geburtsabteilung, jede einzelne Frau da abzuholen, wo sie steht. Die vorbereitenden Gespräche bei einer geplanten Sectio müssen dann eben ausführlicher angeboten werden.

 

Heidi Bernard, Hebamme, Vorsitzende von »Neue Kölner e.V. – die Elternschule am Severinsklösterchen«

Die Geburtsvorbereitung dient auch immer der Vernetzung und ich finde es problematisch, wenn man sich nur mit Frauen vernetzt, die eine Sectio hatten. Das kann stigmatisierend sein und/oder die »Andersartigkeit« betonen. Außerdem sollten alle Frauen und Paare über eine mögliche Sectio und deren Ablauf informiert sein. Zumeist erfahren die Frauen nicht früh genug, dass eine primäre Sectio ansteht, es sei denn es handelt sich um eine Wunschsectio.

Rubrik: Immer in der DHZ | DHZ 12/2019

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