Rundruf

Was tun Sie bei der Fersenblutentnahme, um den Schmerz für das Neugeborene zu lindern?

Miriam Joseph, Hausgeburtshebamme in Lüneburg

Um dem Kind die Blutentnahme so an­genehm wie möglich zu machen, erwärme ich den Fuß ca. 10 Minuten mit einer feuchtwarmen Windel. Das Baby sollte möglichst direkt davor gestillt worden sein oder währenddessen an der Brust liegen. Ich motiviere die Eltern, beruhigend mit ihrem Baby zu sprechen und benutze spezielle Lanzetten, die für den Guthrie-Test vorgesehen sind, da sie sehr schnell auslösen.

 

Stephan Heinrich Nolte, Pädiater mit eigener Praxis in Marburg

Da die Entnahme schmerzhaft und häufig unbefriedigend für alle Beteiligten verläuft, nehme sich seit vielen Jahren das Blut nur noch venös auf dem Handrücken ab. Bei einer guten Nadel (12er) und einem guten Stich ist diese Prozedur gar nicht schmerzhaft und gelingt in den meisten Fällen. Dadurch hat man saubere, gut durchtränkte Tropfen auf dem Filterpapier und keine Blutschmiererei. Diese Technik ist eine praktikable Lösung für ein unangenehmes und schmerzhaftes Problem.

 

Sabine Mang, Hebamme im Kreißsaal des Klinikums Bremen-Nord

Ich achte darauf, dass die Fersenblut­entnahme stets in einem angewärmten Raum stattfindet. Auch der Fuß kann vorher angewärmt werden, damit das Blut schneller fließt. Meist hilft es den Kindern, wenn sie dabei gestillt werden. Sie sind dann beruhigt und abgelenkt. Alternativ kann kurz vor der Entnahme oral Glucose gegeben werden.

Rubrik: Immer in der DHZ | DHZ 01/2020

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