Rundruf

Wann empfehlen Sie jungen Eltern das Pucken des Kindes?

Andrea Röttger, Hebamme im Geburtshaus in Wuppertal

Ich empfehle das Pucken bei allen Kindern – besonders in den ersten Tagen, nicht zu eng und in einer dünnen weichen Babywolldecke für Wärme und Nestgefühl. Sollte das Neugeborene sehr unruhig sein, dann empfehle ich, es auch enger in einem Tuch zu pucken.
 

Lena Burrer, Beleghebamme in Mannheim

Ich empfehle Eltern unruhiger Kinder mit ausgeprägtem Moro-Reflex das Pucken. Ich leite die Eltern in der praktischen Umsetzung an, um Risiken wie Überwärmung und Hüftprobleme auszuschließen. Die meisten Kinder, inklusive meiner eigenen, profitieren sehr davon.
 

Wiebke Hinz, angestellte Hebamme in Celle und freiberufliche Hebamme in und um Burgdorf

Ich empfehle Eltern mit unruhigen, schlecht schlafenden Kindern, das Pucken auszuprobieren. Vor allem die schreckhaften Neugeborenen mit einem ausgeprägten Moro-Reflex profitieren häufig vom Pucken.


Magdalena Habrik, Hebamme im Geburtshaus in München

In der Regel bespreche ich das Thema Pucken, wenn die Eltern mich von sich aus darauf ansprechen. Diejenigen Eltern, die mich um Hilfestellung bitten im Umgang mit einem Kind, das sich als sehr unruhig zeigt, weise ich auch pro-aktiv auf die Möglichkeit des Puckens hin. Hierbei versuche ich, die diskrepant diskutierten Vor- und Nachteile des Puckens offen anzusprechen, manchmal gebe ich Literaturhinweise.

Gleichzeitig weise ich darauf hin, dass keine Methode die Sicherheit der Nähe-Erfahrung zwischen Eltern und Kind durch das Gehalten-Werden und Gehalten-Sein ersetzen kann. Ebenso informiere ich über die Theorie des Menschen als Tragling, die einem dauerhaften Pucken eher Nachteile in der Bewegungsfreiheit und Aufrichtung zuspricht.

Rubrik: Immer in der DHZ | DHZ 01/2022

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