Rundruf

Gehen Sie arbeiten, wenn Sie an grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Husten und Halsschmerzen leiden?

Katja Ohnsmann, freiberufliche Hebamme mit eigener Praxis in Ludwigshafen

Da ich selbstständig bin, gehe ich auch mit Erkältungszeichen arbeiten. Ich vermeide den direkten Kontakt mit den Säuglingen und, soweit möglich, auch mit den Müttern. Ich bitte die Frau beispielsweise, das Kind selbst zu wiegen, und wasche und desinfiziere meine Hände häufiger. Wenn ich Fieber hätte, würde ich sicherlich nicht arbeiten gehen.

 

Jessica Mustin, Leitende Hebamme des Kreißsaals und der geburtshilflichen Station im Uniklinikum Schleswig-Holstein, Kiel

Ich treffe in meiner Klinik gerade auf der Leitungsebene immer wieder KollegInnen, die erkältet oder mit Grippe-Symptomen zur Arbeit kommen – ich selbst mache dies nicht, so sehr ich meine Arbeit auch liebe. Das Ansteckungsrisiko für die von uns betreuten Frauen ist einfach zu hoch. Auch im Team reicht eine, die schnieft, um die halbe Belegschaft außer Gefecht zu setzen. Deshalb bitte ich meine erkälteten KollegInnen, daheim zu bleiben und sich auszukurieren.

 

Nina Heyken, Hebamme in Hamburg

Mir fällt es schwer, zu Hause zu bleiben. Doch ich denke, wenn jemand krank in den Dienst kommt und gleich ankündigt, nicht mit voller Kraft arbeiten zu können, ist das für die Kollegin, die dann alles übernehmen muss, doppelt schwer. Die derzeitige Arbeitsverdichtung verbietet jede Hoffnung auf einen ruhigeren Dienst; dann ist es besser, zu Hause zu bleiben und sich von einer gesunden Person vertreten zu lassen.

Rubrik: Immer in der DHZ | DHZ 03/2019

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