Zum Aufbruch bereit

  • Britta Zickfeldt, Geschäftsführerin (l.), und Elisabeth Niederstucke, Redakteurin (r.), im Gespräch über das Erscheinungsbild der DHZ

  • Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben." So heißt es im bekannten „Stufengedicht" von Hermann Hesse. Der Anfang eines neuen Jahres birgt noch viel von dieser Anfangsenergie, die uns zu Neuem bewegen kann. Auch für die Deutsche Hebammen Zeitschrift hat es in den vergangenen Jahren Entwicklungen gegeben, die von hoher Motivation und Visionen geprägt waren. Sie entsprangen dem Wunsch, den Hebammen, als den Fachfrauen für Geburtshilfe, ein Fachblatt an die Hand zu geben, das sie im Alltag bestehen und ihre Standpunkte finden lässt.

    Unser Heft ist stetig im Umfang gewachsen, wodurch wir den Schwerpunktthemen mehr Breite und Tiefe geben konnten. Neben praxisnahen Beiträgen stehen solche, die wissenschaftliche, ethische und kulturelle Aspekte aufgreifen. Und damit unsere Leserinnen für die Beratung und Betreuung „ihrer" Frauen etwas in der Hand halten, haben wir mit den Eltern-Infos ein Medium geschaffen, das bei den Frauen ankommt.

    Anfang des Jahres 2005 haben viele Hebammen Existenzsorgen. Die Freiberuflichen müssen unter anderem angesichts höherer Beiträge zur Berufshaftpflicht ihre Wirtschaftlichkeit überprüfen, die Kreißsaalhebammen müssen mehr denn je leisten, motivierte frisch examinierte Hebammen haben dagegen Schwierigkeiten, Fuß zu fassen. Wir nehmen uns dieser Problematik an. Doch vor allem möchten wir die einzelne Hebamme fachlich stärken. Unter anderem, damit sie neue Perspektiven entwickeln kann mit Einblicken in verwandte Berufsfelder und Qualifikationen. Der Fachbeirat der DHZ zeigt sich hierbei als eine unerschöpfliche Ideenquelle.

    So widmet sich die vorliegende Ausgabe dem Thema Gestose. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse stehen neben kritischen Beiträgen und Ansätzen für eine alternative Prävention und Heilung. Im Februar folgt ein nicht nur in Hebammenkreisen heiß diskutiertes Thema: Es geht um die Sectio, insbesondere um den Wunschkaiserschnitt sowie seine Gründe und die Folgen für Mutter und Kind. Schon die Ideensammlung hat uns an ein vielschichtiges Themenfeld herangeführt, das auch die Frage aufwirft, wo die originären Aufgaben des Berufsstandes heute zu suchen sind. Wir werden in diesem Jahr auch über „Gesundheitsreform, DRGs und ihren Folgen" berichten, ein Thema, bei dem viele Leserinnen noch großen Informationsbedarf verspüren. Auch das große Thema Stillen - zeitnah zur Weltstillwoche - soll näher betrachtet werden. Internationale Stillkongresse offenbaren, dass das Stillen von Hebammen in Deutschland noch viel mehr als ihr Aufgabenfeld entwickelt werden sollte, auch wenn vielen das als Selbstverständlichkeit erscheint. Die Themen Diabetes, Sexualität, Geburtsangst und Hebammengeburtshilfe sind weitere Puzzleteile eines vielfältigen Spektrums.

    „Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, mag lähmender Gewöhnung sich entraffen", so formuliert es Hesse. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen für 2005 gutes Gelingen!