Rundruf
Vera Triphaus, Hebamme, Gesundheitswissenschaftlerin und zertifizierte Risikomanagerin
Positive Aspekte wie die »Zwangsdigitalisierung« von Meetings und die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch das Homeoffice würde ich gerne beibehalten. Auch, dass die Relevanz von Berufen im Gesundheitswesen in den Fokus der Gesellschaft gerückt ist, sollte bis zur Umsetzung von Lösungen andauern.
Gabriele Stenz, Krankenschwester, Hebamme und Lehrerin für Hebammenwesen
Es sind die Online Fortbildungen, die sich als positiv herausgestellt haben. Nicht jedes Thema eignet sich, aber vieles ist möglich. Lerntheoretische Kritik an den Online-Formaten teile ich. Ich denke, dass die Kolleginnen froh sind, etwas kompakt und knackig dargeboten zu bekommen. Ich werde auch nach den Kontaktbeschränkungen weiter kurze Online-Seminare anbieten.
Stephanie Hahn-Schaffarczyk, erste Vorsitzende des sächsischen Hebammenverbandes
Mein Wunsch ist, die Online-Kurse vor allem für die Rückbildung beizubehalten. Sicher nicht für alle Frauen, aber für die, die schlecht mobil sind oder sehr weite Wege haben. Ebenso gefallen mir die kurzen Fortbildungseinheiten zu individuell wählbaren Zeiten. Mein Herzenswunsch aber ist, diese große Welle der Solidarität, Rücksichtnahme und Verständnis füreinander beizubehalten.
Marina Wendt, freiberufliche Dienst-Beleghebamme
Ich beobachte, dass manche Frauen enorm durch die Besuchseinschränkungen profitieren. Im frühen Wochenbett merke ich, dass Mütter weniger gestresst sind und besser bonden. Auch der Stillstart ist oft erleichtert. Das Verschieben des Stillens, bis der Besuch endlich gegangen ist, fällt weg, ebenso die Ratschläge der Besucher:innen. Ich bin also sehr für eine enge Besuchsregelung auf Wochenstationen, um den Frauen eine Schutzatmosphäre anbieten zu können.
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