Eins-zu-eins-Betreuung in Norwegen

Eine Hebamme für jede Gebärende

  • Die Eins-zu-eins-Betreuung unter der Geburt wird in Norwegen zum staatlichen Programm - und muss dokumentiert werden.

  • Die Geburtskliniken in Norwegen müssen ab sofort nachweisen, dass für jede Gebärende in der aktiven Phase der Geburt eine Hebamme zur Seite steht, die nicht noch andere Frauen betreut oder andere Arbeiten erledigt. Das wird auch in Norwegen nicht einfach zu verwirklichen sein, ist aber eine staatliche Forderung, die dokumentiert werden muss. Die Auswertung dieser Daten wird zur Verbesserung der Qualitätssicherung herangezogen. Die Kliniken werden nun verpflichtet, genügend Hebammen pro Dienst vorzuhalten. Hanne Charlotte Schjelderup-Eriksen, Vorsitzende des norwegischen Hebammenverband (NSF), ist begeistert. Es sei an der Zeit, dass das Gesundheitsministerium endlich die Arbeitsbelastung der Hebammen genauer betrachte und dafür sorgen wolle, dass die Kliniken ihren Qualitätszielen gerecht werden.

    Seit 2010 war es bereits eine Forderung, dass eine Hebamme nur eine Frau betreuen soll, sobald sich die Frau in der aktiven Geburtsphase befindet. Ob das gewährleistet war oder nicht, konnte bisher nur nach Gefühl diskutiert werden. Eine Umfrage des norwegischen Hebammenverbandes ergab, dass 40 Prozent der Hebammen für mehr als eine Gebärende gleichzeitig verantwortlich waren.

    Nun muss die Betreuungssituation dokumentiert werden. Damit wird es sowohl für die Hebammen als auch für die AbteilungsleiterInnen leichter, einen Überblick darüber zu bekommen, ob eventuelle Verbesserungen notwendig sind.

    (NRK: Nå må sykehusene bevise at de har en jordmor per fødende. 10.1.2017 https://www.nrk.no/hordaland/na-ma-sykehusene-bevise-at-de-har-en-jordmor-per-fodende-1.13314275. https://www.regjeringen.no/no/tema/helse-og-omsorg/sykehus/styringsdokumenter1/oppdragsdokument/id535564/DHZ)

     

     

    Rubrik: Politik & Gesellschaft

    Erscheinungsdatum: 11.01.2017