Stillen in Großbritannien

Englischer Fernsehkoch unterstützt Stillkampagne

Der englische Fernsehkoch Jamie Oliver gab Ende März die bevorstehende Geburt seines fünften Kindes bekannt und gleichzeitig, dass er seinen Fokus ab sofort auf die Stillförderung setzen will.

"Es ist der Beginn der ganzen Geschichte", wenn man über die Vermeidung von Übergewicht in der Kindheit nachdenkt. Er verdeutlichte in dem Zusammenhang, dass das Füttern mit Formula zu kindlicher Adipositas führen könne und Mütter, die länger als sechs Monate stillen, ihr Risiko für Brustkrebs halbieren könnten. Er wolle sich dafür einsetzen, dass die britischen Mütter mehr stillen können und zwar überall, wo sie möchten.

Von einigen Feministinnen wird er dafür nun schwer angegriffen: "Jemand, der niemals selbst stillen wird, sollte nicht das Gesicht einer Stillkampagne sein".

Jamie Oliver findet, dass Großbritannien ein Problem mit dem Stillen hat, was sich in einer der niedrigsten Stillraten in der ganzen Welt niederschlägt. Ein Drittel der Frauen mag nicht in der Öffentlichkeit stillen und ein Fünftel der Bevölkerung findet auch, man sollte es nicht tun.

Kommentar: Der Aufschrei in den britischen Medien ist groß, wie ein Mann sich auf dieses Thema stürzen kann. Aber warum sollte man nicht die Hilfe von prominenten Männern nutzen, wenn sie der Sache dienen?

Hinweis: Das Thema Selbstbestimmung und Stillen wird auch in der Oktoberausgabe der DHZ im Schwerpunktthema Stillen ausführlicher diskutiert.
 

(www.independent.co.uk/news/people/jamie-oliver-women-criticise-chef-for-declaring-he-will-campaign-for-breastfeeding-a6938626.html/DHZ)

 

 

Rubrik: 1. Lebensjahr

Erscheinungsdatum: 22.03.2016