Schwangerschaft

Epilepsie-Medikament Valproat erhöht das ADHS-Risiko

  • Laut einer Studie ist das Epilepsiemedikament Valproat nicht nur teratogen, sondern auch mit einem erhöhten ADHS-Risiko assoziiert.

  • Die teratogene Wirkung von Valproat ist seit längerem bewiesen. Nun stellte ein Forschungsprojekt an der Universität Aarhus auch einen Zusammenhang mit der Erkrankung an ADHS her.

    Die Daten von Kindern, deren Mütter in der Schwangerschaft ein Rezept für das antikonvulsiv wirksame Valproat eingelöst hatten, wurden für den Zeitraum von 1997 bis 2011 ausgewertet,  Unklar ist, ob, wann und wie viel Valproat die Schwangeren tatsächlich eingenommen hatten.

    Bei 49 dieser Kinder wurde während des Beobachtungszeitraums die Diagnose Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) gestellt. Das entspricht 8,4 % der Kinder, die im Mutterleib Valproat ausgesetzt waren. In der großen Vergleichsgruppe erhielten dagegen nur 3,2 % der Kinder eine ADHS-Diagnose. Das absolute Risiko, innerhalb von 15 Jahren an ADHS zu erkranken, lag bei Kindern ohne Valproat-Exposition bei 4,6 %, während es bei den Kindern unter Valproat-Einnahme der Mütter bei 11,0 % lag.

    Bei Frauen im gebärfähigen Alter sollten ÄrztInnen die Verordnung von Valporat genau abwägen und mit ihren Patientinnen besprechen.

    Quelle: Christensen J et al.: Association of Prenatal Exposure to Valproate and Other Antiepileptic Drugs With Risk for Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder in Offspring. JAMA Netw Open 2019. 2(1):e186606. doi: 10.1001/jamanetworkopen.2018.6606 Pharmazeutische Zeitung, 7.1.2019 DHZ 

    Rubrik: Schwangerschaft

    Erscheinungsdatum: 08.01.2019