Kinderwunsch und Schwangerschaft

Folsäure ist unverzichtbar

Frauen mit Kinderwunsch und im ersten Drittel der Schwangerschaft sollten täglich Folsäuretabletten zu sich nehmen. Das empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Konkret sollten es täglich 400 Mikrogramm des synthetisch hergestellten Vitamins sein. Das BfR begründet seine Empfehlung mit Studien, die zeigten, dass dadurch das Risiko von Neuralrohrdefekten beim Kind deutlich gesenkt werden könne. In Deutschland kämen jedes Jahr etwa 800 Kinder mit so einer Fehlbildung auf die Welt. Bei ihnen könnten sich Rückenmark und/oder Gehirn nicht normal entwickeln.

Die empfohlene Tagesdosis an Folsäure sei nach derzeitigem Kenntnisstand für die Frauen gesundheitlich unbedenklich. Tolerierbar seien bis zu 1.000 Mikrogramm Folsäure am Tag – diese Grenze gibt die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA an. Erst wenn man noch mehr Folsäure zu sich nimmt, steige das Risiko für unerwünschte gesundheitliche Effekte.

Auch während der restlichen beiden Schwangerschaftsdrittel und der Stillzeit sei der Bedarf an Folsäure erhöht, schreibt das BfR. Dann muss man allerdings nicht zwingend auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen, sondern kann zum Beispiel vermehrt auch zu entsprechend angereicherten Lebensmitteln greifen.

Folsäure kommt nicht natürlich in Lebensmitteln vor. Es handelt sich dabei um eine synthetisch hergestellte Form des Vitamins Folat. Reich an Folat sind etwa Blattgemüse wie Spinat und Salate, Tomaten, Hülsenfrüchte, Nüsse, Orangen und Vollkornprodukte sowie Kartoffeln, Leber und Eier.

Quelle: dpa, 27.1.2022 · DHZ

Rubrik: Schwangerschaft

Erscheinungsdatum: 02.02.2022