Systematisches Review

Grippe-Impfung und Fehlbildungsrisiko

  • Ergebnis eines systematischen Reviews: Eine Grippeimpfung in der Schwangerschaft bedeutet kein höheres Risiko für kindliche Fehlbildungen.

  • Der Herbst naht und mit ihm die nächste zu erwartende Grippewelle. Jedes Jahr stehen sich dabei die BefürworterInnen und GegnerInnen der Grippe-Impfung gegenüber. Dies betrifft insbesondere die Empfehlungen in der Schwangerschaft. Eine häufig genannte Sorge ist das Risiko von Fehlbildungen, ausgelöst durch die Influenza-Impfung.

    Dieser Sorge sind WissenschaftlerInnen um den Mediziner Konstantin Polyzos in einem systematischen Review nachgegangen.  Dazu wurden alle Datenbanken nach Studien mit entsprechenden zentralen Stichworten zur Thematik durchsucht. Für das Review konnten am Ende 15 Studien ausgewertet werden.

    Es ergaben sich keine Unterschiede zwischen dem Fehlbildungsrisiko für die Kinder aus der Impfgruppe verglichen mit jenen der nicht geimpftem Mütter, unabhängig vom Schwangerschaftstrimester der Impfung (OR 0,98).

    Schaut man sich nur die größeren Fehlbildungen an, zeigt sich auch da kein Unterschied zwischen den Kindern der geimpften und der nicht geimpften Mütter, unabhängig vom Impfzeitpunkt (OR 0,99) .Auch kein Unterschied zeigte sich in den angeborenen Fehlbildungen bei der Verwendung von adjuvanten und nichtadjuvanten Impfstoffen (OR 0,89).

    Dieses systematische Review lässt keinen Hinweis darauf zu, dass sich die Impfung gegen Grippe auf die Fehlbildungsrate der Ungeborenen auswirken würde. Damit kann die Grippe-Impfung in der Schwangerschaft bezüglich dieses Kriteriums als sicher angesehen werden.

    (Polyzos, K.A. et al.: Maternal Influenza Vaccination and Risk for Congenital Malformations: A Systematic Review and Meta-analysis. Obstetrics & Gynecology. 5.10.2015/DHZ)

     

     

    Rubrik: Schwangerschaft

    Erscheinungsdatum: 12.10.2015