Sachsen

Interesse am Hebammenberuf nach Ausbildungsreform steigend

Nach der Reform der Hebammenausbildung hat aus Sicht des Sächsischen Hebammenverbandes e.V. das Interesse am Beruf zugenommen. „Wir hatten so viele Anfragen wie noch nie“, sagte die 1. Landesvorsitzende, Stephanie Hahn-Schaffarczyk.

In Sachsen gäbe es vor allem in den großen Städten weiter Hebammenmangel. Schwangere könnten deshalb in den seltensten Fällen frei wählen, wo sie ihr Kind zur Welt bringen wollten. Im Schnitt werden nur etwa vier Prozent der Kinder außerhalb von Kliniken geboren. Die Ausnahme: In Dresden sei es etwa jedes zehnte Kind. Der Hebammenmangel werde sich weiter verschärfen, fürchtet Hahn-Schaffarczyk. „Viele Kolleginnen sind Anfang oder Mitte 50 und gehen in 10 oder 15 Jahren in den Ruhestand.“

Von Ansteckungen oder ernsthaften Vorfällen infolge der Corona-Pandemie ist Stephanie Hahn-Schaffarczyk nichts bekannt. Anfangs habe es den Hebammen an Schutzbekleidung gefehlt. Ende April erhielt der Verband eine Spende von 3.000 Schutzmasken aus Vietnam, die von Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) übergeben wurde

Der Freistaat Sachsen fördert Hebammen: So können diese nach Auskunft des Gesundheitsministeriums einen Gründungszuschuss von bis zu 5.000 Euro bei Erstniederlassung beantragen.

Quelle: dpa, 5.5.2020

Rubrik: Regionales

Erscheinungsdatum: 11.05.2020