Schleswig-Holstein

„Kieler Resolution“ dem Bundesfamilienministerium übergeben

  • Margret Salzmann, Hebammenverband Schleswig-Holstein, Simone Hartig, pro familia Schleswig-Holstein, Petra Schmittner, Frauenbüro Lübeck und Verena Balve, Gleichstellungsbeauftragte in Flensburg, übergaben Ende Juli stellvertretend für alle UnterzeichnerInnen die Unterschriften an Elke Ferner (2. von links).

  • Eine Übernahme der Kosten ärztlich verordneter Verhütungsmittel für Menschen mit geringem Einkommen fordern die UnterzeichnerInnen der „Kieler Resolution“ – darunter zahlreiche WissenschaftlerInnen, führende VertreterInnen von Frauen-, Familienplanungs-, Wohlfahrts- und Sozialverbänden, von Parteien, Kirchen, Gewerkschaften, Bildungs- und medizinischen Einrichtungen.

    Am 21. Juli wurde die Resolution mit der Bitte um Unterstützung für das Anliegen der Parlamentatischen Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) Elke Ferner übergeben.

    Die bundesweite Unterschriftenaktion wurde im Rahmen einer Tagung Ende 2013 in Kiel vom Hebammenverband Schleswig-Holstein, der Landesarbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten und pro familia Schleswig-Holstein auf den Weg gebracht.

    „Seit 2004 ist durch die Streichung der Hilfe zur Familienplanung Verhütung wieder vom sozialen Status abhängig“, kritisieren die Initiatorinnen. Zunehmend wenden Menschen mit geringem Einkommen günstige und zum Teil unsichere Verhütungsmittel an. Daher drängen Wissenschaft und Praxis auf eine bundeseinheitliche Lösung zur Übernahme der Kosten ärztlich verordneter Verhütungsmittel. Sie fordern den Gesetzgeber auf, das vor 20 Jahren international anerkannte Menschenrecht auf uneingeschränkten Zugang zu Verhütung wieder für alle zu gewährleisten.

    Verena Balve, Gleichstellungsbeauftragte in Flensburg, Simone Hartig, pro familia Schleswig-Holstein, Margret Salzmann, 1. Vorsitzende im Hebammenverband Schleswig-Holstein, und Petra Schmittner, Frauenbüro Lübeck, übergaben Ende Juli stellvertretend für alle UnterzeichnerInnen die Unterschriften. Sie berichteten auch über die Hintergründe für die Kieler Resolution und den fachlichen Erfahrungsaustausch zum Thema „Kosten der Familienplanung/Verhütung“. Im Gespräch wurde den Initiatorinnen deutlich, dass die Wichtigkeit und Ernsthaftigkeit des Themas bei den Verantwortlichen im Ministerium vorhanden ist. Ernüchterndes Ergebnis war aber, dass im Kontext der gesetzlichen und politischen Rahmenbedingungen eine konkrete Lösung äußerst schwierig ist. „Unsere tägliche Erfahrung in der Praxis zwingt uns, das Thema weiterhin aktiv zu verfolgen,“ so die Initiatorinnen.

    (pro familia Bundesverband, 23.7.2014)

    Rubrik: Politik & Gesellschaft

    Erscheinungsdatum: 18.08.2014