Bayern

Klinik-Datenanalyse: Geburtsstationen nachts am Limit

Eine aktuelle Auswertung von BR Data zeigt, dass die Geburtsstationen der Kliniken in München (vor allem) nachts am Limit arbeiten. Eine der Folgen: Schwangere werden in andere Kliniken verlegt – manchmal sogar in andere Städte wie Augsburg oder Starnberg.

Rund 400 Frauen mussten 2017 in den Wehen verlegt werden – allein in den Kliniken Schwabing, Harlaching und Großhadern. Mehr Zahlen veröffentlicht die Stadt dazu nicht. In solchen Situationen loggen sich die Münchner Geburtsstationen in das elektronische Kommunikationssystem Ivena ein und melden sich dort ab. Damit kommunizieren sie mit der Rettungsleitstelle, die die Rettungswägen koordiniert.

BR Data hat die Ivena-Meldungen zweieinhalb Jahre lang im Zehn-Minuten-Rhythmus gesammelt und ausgewertet. Die Analyse zeigt: Nachts ist die Auslastung der Kliniken am höchsten, zwischen drei und sieben Uhr gibt es die meisten Abmeldungen. Deshalb ist das Risiko für Schwangere, in eine andere Klinik verlegt zu werden, nachts am größten. Entspannter wird es, sobald die Frühschicht beginnt: Zwischen neun und elf Uhr morgens melden sich die Kliniken am seltensten ab. Die Gefahr einer spontanen Verlegung ist zu dieser Zeit also geringer.

Die BR Data-Analyse zeigt außerdem, dass es Schwangeren nichts nützt, abzuwarten, bis sich ihre Wunschklinik wieder bei Ivena anmeldet. In der Hälfte aller Fälle, wenn eine Klinik sich abgemeldet hatte, dauerte es neun Stunden oder mehr, bis sie sich wieder anmeldete.

Quelle: br.de, 5.7.2018

Rubrik: Politik & Gesellschaft

Erscheinungsdatum: 11.07.2018