IQWiG

Neue Elterninformation zu Pulsoxymetrie-Screening bei Neugeborenen

Ein Faltblatt, das werdende Eltern über das sogenannte Pulsoxymetrie-Screening bei Neugeborenen informiert, hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) vorgestellt. Trotz Ultraschalluntersuchungen während der Schwangerschaft und der U1-Untersuchung direkt nach der Geburt kann es vorkommen, dass ein schwerer Herzfehler nicht erkannt wird. Die Pulsoxymetrie soll diese diagnostische Lücke schließen.

Gesunde Neugeborene haben durch diese nicht invasive Untersuchung laut dem IQWiG keinen Nachteil. Ein auffälliger pulsoxymetrischer Befund könne allerdings ein Zeichen für andere Erkrankungen sein, etwa eine Lungenerkrankung. Deren Diagnose könne zu diesem frühen Zeitpunkt aber möglicherweise unnötige Untersuchungen und Behandlungen auslösen, so das Institut, das 2015 zusammenfassend von „einem Anhaltspunkt für einen Nutzen“ sprach.

Die damaligen Ergebnisse hat das Institut jetzt im Auftrag des Gemeinsamen Bundes­auschusses (G-BA) in knapper und allgemein verständlicher Form für werdende Eltern aufbereitet.

Der G-BA berät derzeit die Einführung der Pulsoxymetrie als Angebot für alle gesetzlich versicherten Neugeborenen. „Das setzt eine Aufklärung der Eltern voraus. Das Faltblatt soll die ärztliche Aufklärung unterstützen“, erläutert Klaus Koch, Leiter des Ressorts Gesundheitsinformation im IQWiG.

(aerzteblatt.de, 15.6.2016)

Rubrik: 1. Lebensjahr

Erscheinungsdatum: 16.06.2016