Retrospektive Kohortenstudie aus Österreich

Geburtsverletzungen der Klitoris

  • Eine PDA könnte Gebärende vor Klitorisverletzungen schützen.

  • Verletzungen der Klitoris sind mit 0,5 % eine seltene Komplikation bei vaginalen Geburten. Eine österreichische retrospektive Untersuchung von mehr 14.000 vaginalen Geburten hat mögliche Einflussgrößen wie beispielsweise Gebärhaltungen, Episiotomie, PDA, Dauer der Austreibungsperiode, VE, Schwangerschaftswoche, Kopfeinstellung und Geburtsgewicht aufgelistet und gegenübergestellt. Außer bei der PDA zeigte sich kein Zusammenhang mit einer Verletzung der Klitoris.

    Die AutorInnen schreiben: „Wir finden es schwierig, die Tatsache zu kommentieren, dass die peridurale Analgesie protektiv auf Klitorisverletzungen wirken soll. Vielleicht konnten Frauen die letzte Phase der Geburt besser kontrollieren, wenn sie nicht so durch Schmerzen geplagt waren. Es sind weitere wissenschaftliche Arbeiten zu anterioren geburtshilflichen Verletzungen notwendig, da es in der Literatur an solchen Berichten fehlt.“

    Diagnostizierte Klitorisverletzungen betreffen in der Regel Eichel und Vorhaut. Sie müssen sorgsam genäht werden, um das blut- und nervenreiche Gewebe anatomisch korrekt zu adaptieren. Aber sie können weder vorhergesagt noch verhindert werden.

    Quelle: Simek IM, Pils S,Stammler-Safer M, Ott J: Incidence of and risk factors for clitoral lacerations in a retrospective cohort of more than 14.000 vaginal singleton deliveries. EJOG 224(5): 45f. https://www.ejog.org/article/S0301-2115(18)30091-5/fulltext  ∙ DHZ

     

    Rubrik: Geburt

    Erscheinungsdatum: 19.08.2019